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Eartha Kitt

© dpa

Bühnen-Legende: US-Sängerin Eartha Kitt gestorben

Für Regisseur Orson Welles war Eartha Kitt die "aufregendste Frau der Welt". Nun ist die Tänzerin, Sängerin und Schauspielerin mit 81 Jahren in New York dem Krebs erlegen.

Eartha Kitt ist tot. Nach Angaben ihres Freunds und Agenten Andrew Freedman starb sie am Donnerstag in einem New Yorker Krankenhaus, wo sie an Darmkrebs behandelt wurde. Sie wurde 81 Jahre alt. Bis zum Schluss pflegte sie ihr Image als Femme Fatale. Ihr sinnliches Timbre machte ihre Stimme unverwechselbar.

Eartha Kitts Karriere als Tänzerin, Sängerin und Schauspielerin spannte sich über mehr als ein halbes Jahrhundert. Sie zählte zu den wenigen Künstlern, die in allen Bereichen erfolgreich waren: Im Laufe ihrer Karriere wurde sie jeweils zweimal für einen Tony-Award, den US-Theater- und Muscialpreis, und für den Grammy nominiert; zudem erhielt sie zwei Emmys, den wichtigsten US-Fernsehpreis. "Sie war eine legendäre Künstlerin. Es gibt sicherlich viele erfolgreiche Imitationen, doch sie war ein Original", sagte Freedman.

Solokarriere in Paris

Kitt wurde am 17. Januar 1927 in South Carolina als Tochter eines Baumwollpflückers geboren. Schon früh fiel ihr Talent auf. Noch als Jugendliche begann sie ihre Bühnenkarriere in New York. Vor ihrem 20. Lebensjahr war sie mit dem renommierten Tanzensemble von Katherine Dunham durch die ganze Welt getourt. Kurz darauf startete sie in Paris ihre Solokarriere.

In den 50er Jahren gelang ihr der Durchbruch in Europa und auf dem Broadway. Sie trat in Nachtclubs, beim Film und im Fernsehen auf. Unvergessen war in den 60er Jahren ihre Rolle als Catwoman in der Fernsehserie Batman. Zu ihren Fans zählte unter anderem Orson Welles, für den sie "die aufregendste Frau der Welt" war.

Kritik am Vietnam-Krieg

Als sie 1968 in gewohnter Offenheit ausgerechnet bei einem Essen im Weißen Haus den Vietnam-Krieg kritisierte, wurde sie in den USA mit Boykott belegt. Sie verfolgte ihre Karriere im Ausland weiter, bis sie 1974 wieder Triumphe am Broadway feiern konnte. Im Dezember 2006 schließlich kehrte sie ins Weiße Haus zurück, um an der Seite von Präsident George W. Bush und seiner Frau Laura die Lichter am großen Weihnachtsbaum anzuzünden.

Mit einem wahrhaft internationalen Repertoire begründete Eartha Kitt ihren Weltruhm: Sie sang in zehn verschiedenen Sprachen und trat in mehr als 100 Ländern auf. Zu ihren berühmten Interpretationen zählten "C'est si bon", "Mackie Messer", "Santa Baby" und Edith Piafs "La Vie en Rose". In den 80er Jahren landete sie mit Disco-Liedern wie "Where Is My Man" und "This Is My Life" in den Charts.

Paris, der Ort ihres künstlerischen Durchbruchs, blieb Zeit ihres Lebens "eine ihrer großen Lieben", sagte Freedman. Seit ihren frühen Tagen als Künstlerin habe "Europa immer einen besonderen Platz in ihrem Herz eingenommen, und dabei vor allem Paris". (feh/AFP)

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