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Kultur: Bürger engagieren sich für das historische Erbe der Stadt - Über das Internet sind die Berliner aufgefordert, Schützenswertes vorzuschlagen

"Bürgerschaftliches Engagement zur Erhaltung des historischen Erbes der Stadt Berlin mobilisieren" - das hat sich die "Stiftung Denkmalschutz" zum Ziel gesetzt. Gestern wurde die private Stiftung im Berliner Abgeordnetenhaus durch Bundestagspräsident Wolfgang Thierse als Schirmherr erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.

"Bürgerschaftliches Engagement zur Erhaltung des historischen Erbes der Stadt Berlin mobilisieren" - das hat sich die "Stiftung Denkmalschutz" zum Ziel gesetzt. Gestern wurde die private Stiftung im Berliner Abgeordnetenhaus durch Bundestagspräsident Wolfgang Thierse als Schirmherr erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Sie versteht es als ihre Aufgabe, so der Vorstandsvorsitzende Lothar de Maizière, "für den Denkmalgedanken" einzutreten sowie private Gelder einzuwerben. Entstanden unter Beteiligung von Abgeordnetenhaus, Parlament und Landesdenkmalamt, will sich die Stiftung rein bürgerschaftlich organisieren und finanzieren. Maria und Reinhard Müller stellten 100 000 Mark als Startkapital sowie 20 000 Mark für laufende Betriebskosten und Büroräume am Frankfurter Tor für die kommenden fünf Jahre zur Verfügung.

Ansonsten trägt sich das Unternehmen auf der Basis von Spenden und Zustiftungen, also durch Aufstockungen des Startkapitals. Mit den Zinserträgen aus dem Stiftungsvermögen sollen Veranstaltungen und Veröffentlichungen organisiert sowie jährlich ein mit 5000 Mark dotierter Preis verliehen werden. Sobald das Stiftungsvermögen eine Million Mark überschreitet, was bereits zum Jahreswechsel 2000/2001 der Fall sein könnte, sind auch Zuschüsse für private Besitzer von Bauten, Gärten- und Bodendenkmalen vorgesehen.

Als erstes will die Stiftung im kommenden Jahr über das Internet einen "Aufruf an die Berliner Öffentlichkeit" starten. Die Berliner sollen selbst Baudenkmale nennen, die sie für schützenswert halten, sowie Vorschläge für die Umnutzung leerstehender Gebäude machen. Dazu gehören auch alte Industrieanlagen. Unter anderem sind die Umspannwerke der Bewag im Gespräch. Im nächsten Schritt werde man den Kontakt mit den Eigentümern suchen, erklärte Helmut Engel als Geschäftsführer der Stiftung das Procedere. Konkrete Projekte wollte noch niemand nennen. Man werde sich aber auf möglichst repräsentative Bauten in der historischen Innenstadt, zum Beispiel in der Spandauer Vorstadt, konzentrieren, hieß es.

Sonja Bonin

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