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Kultur: Bundespräsident Rau betonte in seiner Rede die "moralische Pflicht" des Schriftstellers zur Wahrhaftigkeit

Deutschlands Schriftsteller sind nach Einschätzung von Bundespräsident Johannes Rau im Begriff, aus einer resignativen oder gar selbstmitleidigen Stimmung herauszukommen und selbstbewusst in die Zukunft zu schauen. "Eine ganze Reihe junger Autorinnen und Autoren macht in letzter Zeit von sich reden", führte Rau zur Eröffnung eines Jubiläumskongresses des vor 30 Jahren gegründeten Verbandes deutscher Schriftsteller (VS) in Köln als ein Indiz für die Aufbruchstimmung an.

Deutschlands Schriftsteller sind nach Einschätzung von Bundespräsident Johannes Rau im Begriff, aus einer resignativen oder gar selbstmitleidigen Stimmung herauszukommen und selbstbewusst in die Zukunft zu schauen. "Eine ganze Reihe junger Autorinnen und Autoren macht in letzter Zeit von sich reden", führte Rau zur Eröffnung eines Jubiläumskongresses des vor 30 Jahren gegründeten Verbandes deutscher Schriftsteller (VS) in Köln als ein Indiz für die Aufbruchstimmung an. "Die Freiheit des Wortes ist die Voraussetzung jeder Literatur", betonte Rau. Das sei der tiefste Grund dafür, "dass Schriftsteller in der ersten Reihe der kritischen Köpfe stehen, dass sie auf Freiheit pochen". Und dies sei auch die Erklärung dafür, dass Schriftstellerverbände sich immer für ihre internationalen Kollegen, die aus politischen Gründen im Gefängnis säßen, engagierten. Nach Ansicht des Bundespräsidenten gibt es eine "moralische Pflicht" des Schriftstellers zur Wahrhaftigkeit. Sprache sei ein empfindlicher Indikator dafür, wenn etwas in der Beziehung der Menschen zueinander nicht in Ordnung ist. "Darum stehen das Verbieten und Verbrennen von Büchern am Anfang aller Diktaturen. Darum sind immer wieder Schriftsteller deren erste Opfer."

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