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Christoph Schlingensief

© ddp

Christoph Schlingensief: Sorge um Regisseur

Der Aktionskünstler ist offenbar schwer erkrankt. Einem Zeitungsbericht zufolge soll er Krebs haben und in einer Berliner Klinik operiert worden sein.

Nach einem Bericht des „Berliner Kurier“ hat sich der 47-Jährige in einer Berliner Klinik einer Lungenoperation unterzogen. Das Blatt beruft sich auf den Schauspieler Udo Kier (63), der seit vielen Jahren mit Schlingensief zusammenarbeitet. Allerdings wollen Freunde und Mitarbeiter diese Nachricht nicht bestätigen. Auch die Deutsche Oper Berlin wollte den Bericht nicht kommentieren.

Schlingensief bereitet an dem Haus in der Bismarckstraße eine Inszenierung der Oper "Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna“ des von den Nazis verfolgten Komponisten Wolfgang Braunfels (1882-1954) vor. Den Jahreswechsel nutzte Schlingensief zu Dreharbeiten in Nepal, um Filmmaterial für die geplante Oper zu sammeln. Die Premiere am 27. April 2008 ist trotz seiner schweren Erkrankung nach Angaben der Deutschen Oper nicht gefährdet.

Nach Aufsehen erregenden Film- und Theaterarbeiten, vor allem an der Berliner Volksbühne, hat sich Schlingensief zuletzt der Oper und dem Werk Richard Wagners zugewandt. In Bayreuth inszenierte er „Parsifal“. Auch zog es ihn immer mehr ins Ausland. So ließ Schlingensief in Manaus im vergangenen Jahr den „Fliegenden Holländer“ vom Stapel. In einem Theater in São Paulo inszenierte Schlingensief wenig später die "Operngeisterbahn Trem Fantasma".

Schlingensief geht in seinen Arbeiten immer an physische und psychische Grenzen, er mutet sich, seinen Akteuren und dem Publikum schmerzhafte Erfahrungen zu. Immer wieder thematisiert er den Zusammenhang von Kunst und Krankheit. Dem Tagesspiegel sagte er vor seinem Bayreuth-Debüt im Juli 2004: „Ich bin der festen Überzeugung, dass ich nach ,Parsifal’ Krebs kriege, wie Heiner Müller.“ (ml/dpa/Tsp)

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