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Cinema for Peace: Gere und Geldof appellieren an Merkel

Deutschland kann während seiner G8-Präsidentschaft nach Meinung von Richard Gere und Bob Geldof viel für die Entschärfung von Krisen in der Welt tun.

Berlin - US-Schauspieler Richard Gere und der Musiker Bob Geldof sehen Deutschland gegenwärtig international in besonderer Verantwortung. Wegen der Präsidentschaftswahlen in Frankreich und Tony Blairs bevorstehendem Rücktritt als Premierminister Großbritanniens sei die Bundesrepublik zurzeit das einzige Land, das Europa führen könne, sagte Geldof vor der 6. Friedensgala "Cinema for Peace" in Berlin, zu der auch Stars wie Sharon Stone, Catherine Deneuve, Christopher Lee und Bianca Jagger erwartet werden. Der Erlös der Wohltätigkeitsgala kommt Kindern in der Krisenregion Darfur im Sudan sowie tibetischen Flüchtlingen zugute.

Die deutsche Regierung müsse ihren Einfluss während der EU-Präsidentschaft nutzen, um Verhandlungen zwischen China und dem Dalai Lama über die Zukunft von Tibet zu erreichen, sagte Gere. Der bekennende Buddhist setzt sich seit langem für die Unabhängigkeit der Region im Himalaya ein. "Dieses Jahr ist es Deutschlands Pflicht und Privileg, China zur Anerkennung internationaler Normen zu bringen", ergänzte Geldof, der in den 80er Jahren mit dem spektakulären Benefizkonzert "Live Aid" bekannt wurde.

Merkel soll sich für Afrika einsetzen

Zugleich forderte er Kanzlerin Angela Merkel auf, sich während des G8-Gipfels in Heiligendamm für die Entschuldung Afrikas einzusetzen. Deutschland müsse sich an sein Versprechen vom G8-Gipfel im schottischen Gleneagles im Jahr 2005 halten, von 2015 an 0,7 Prozent seines Bruttosozialprodukts für Entwicklungshilfe auszugeben. "Heiligendamm ist die beste Gelegenheit, dieses Versprechen einzuhalten", sagte Geldof.

Die Vorsitzende von Unicef-Deutschland, Heide Simonis, wies auf die Not der Menschen in Darfur hin. Zwei Millionen Menschen seien auf der Flucht. "Jeder zweite Mensch, der dort stirbt, ist ein Kind. Jedes fünfte Kind hat Mangelerscheinungen." Die Hilfsorganisationen hätten ihre Mitarbeiter jedoch aus der Region abziehen müssen, weil es für sie zu gefährlich wurde. Deshalb müsse es politischen Druck auf die Konfliktparteien geben, um einen Waffenstillstand zu erreichen. (tso/dpa)

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