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Comics: Fix und Foxi unterm Hammer

Mit ihren Abenteuern haben Fix und Foxi Generationen von Lesern glücklich gemacht. Sechseinhalb Jahre nach dem Tod ihres Schöpfers Rolf Kauka werden Originalzeichnungen, Aquarelle und Gemälde der frechen Bande versteigert.

München - Bis 1994 kamen die bunten Heftchen raus, in denen die Comic-Füchse Fix und Foxi mit dem hübschen Lupinchen, dem faulen Lupo, der energischen Oma Eusebia, dem biederen Onkel Fax und dem zerstreut-genialen Professor Knox ihren Schabernack trieben. In München werden nun am kommenden Montag viele Originalzeichnungen versteigert.

Auch einige Zeichnungen von Bussi-Bär kommen unter den Hammer ebenso wie Figuren von Fix und Foxi, die Prominente wie die Fußballer Lukas Podolski und Bastian Schweinsteiger bemalt haben. Ihren Erlös will Kaukas Witwe Alexandra der Aktion "Ein Herz für Kinder" spenden.

Selbst Walt Disney war begeistert

Ob die Sammlung jedoch nach der Versteigerung als Ganzes erhalten bleibt und etwa in einem Comic-Museum ausgestellt wird, ist fraglich. Sotheby's hat zwar auch Museen angeschrieben, darunter die Pinakothek der Moderne in München, doch auch bei Privatleuten ist das Interesse groß. Dabei sind die mehreren hundert Blätter aus Kaukas Werkstatt im Münchner Nobelvorort Grünwald ein Stück Zeitgeschichte und zeigen die Anfänge der Comic-Strips in Deutschland. Sogar der mächtige Walt Disney in den USA war von Kaukas frechen Figuren begeistert und wollte ihn zu einer Zusammenarbeit bewegen - jedoch vergeblich.

Auf den Originalblättern sind noch die Blauzeichnungen zu erkennen, mit denen Kauka und seine Zeichner die Figuren entworfen haben. Kauka selbst kontrollierte sämtliche Entwürfe und schrieb seine Korrekturwünsche an den Rand, bevor sie mit Tusche nachgezeichnet wurden. Anschließend wurden die Originale am Kopierer verkleinert - die Blauzeichnungen waren nicht mehr sichtbar und die Figuren konnten für den endgültigen Druck mit Buntstiften koloriert werden. Für die Deckblätter der Heftchen malten die Zeichner bunte Aquarelle. Wer einen Original-Kauka sein Eigen nennen will, muss tief in die Tasche greifen. Je nach Zahl der Blätter, die zu einem Auktionslos gehören, sind 4000 bis 5000 Euro keine Seltenheit.

Fix und Foxi seit 2005 wieder da

Eigentlich waren Fix und Foxi nur Nebenfiguren in einem Comic über Till Eulenspiegel. Schnell eroberten jedoch die Füchse die Herzen der Leser und so gab der in Leipzig geborene Kauka den beiden 1953 eine eigene Serie. Bis 1994 waren sie auf dem Markt. Nach einem erfolglosen Neustart im Jahr 2000 werden die Hefte seit Oktober 2005 wieder verkauft

In seinen Geschichten versuchte Kauka immer, aktuell zu sein, etwa wenn er den ersten Mondflug thematisiert oder in "Lupos Milchbar" auf die Milchpreiserhöhung in Deutschland 1956 anspielt und Fix und Foxi sich das nahrhafte Getränk mit List und Tücke von Lupo ergaunern. "Da ist ein Liter Milch drin - kostet nix, bezahlt Lupo!" triumphieren die schlauen Füchse. Auch Aussprüche wie "Quatsch mit Soße" und "Kiek mal einer an" stammen aus einer Zeit, als Comic-Hefte noch für 50 Pfennige zu haben waren. (Von Cordula Dieckmann, dpa)

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