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Wie alles begann. Eine Szene aus Wilhelm Buschs "Max und Moritz" von 1864.

© Karikaturmuseum

„150 Jahre Max und Moritz“: Wilhelm Buschs lebendiges Erbe

150 Jahre „Max und Moritz“: Eine große Ausstellung in Hannover zeigt ab Sonnabend selten zu sehende historische Originale und zahlreiche Werke deutscher Comiczeichner der Gegenwart.

Vor 150 Jahren schloss Wilhelm Busch seine Bildergeschichte „Max und Moritz“ ab - Ausgangspunkt der Erfolgsgeschichte deutscher Bilderzählungen, die mit Unterbrechungen bis heute anhält. „In einem Siegeszug ohnegleichen haben seither die beiden Buben die Welt erobert – und Wilhelm Busch zu einem der Mitbegründer des modernen Comics gemacht“, schreibt das Karikaturmuseum Wilhelm Busch in der Ankündigung seiner aktuellen Ausstellung, die an diesem Sonnabend eröffnet wird. Buschs originale Bilderhandschrift zählt zu den kostbarsten Schätzen des Museums und wird im Jubiläumsjahr unter dem Motto „Streich auf Streich – 150 Jahre Max und Moritz“ mehrfach für begrenzte Zeiträume zu sehen sein.

Den Auftakt macht am 16. Februar 2014 die Ausstellung „Deutschsprachige Comics von Wilhelm Busch bis heute“, die bis zum 27. April läuft und in der bis zum 23. März 2014 die komplette Handschrift aller Max-und-Moritz-Streiche im Original gezeigt wird.

An diesem Sonnabend wird die Ausstellung um 19 Uhr feierlich eröffnet. Die Grußworte sprechen Jürgen Wache, Hannoversche Volksbank, und Dr. Stephan Lüttich, Klosterkammer Hannover. Die Einführung gibt Prof. Dr. Dietrich Grünewald, Gesellschaft für Comicforschung. Am Sonntag, dem 16. Februar, feiert das Museum wir anlässlich der Ausstellungseröffnung ein großes Museumsfest mit abwechslungsreichem Familienprogramm.

Ausgehend von „Max und Moritz“ und weiteren Bildergeschichten von Wilhelm Busch, so teilt das Museum mit, beleuchtet die Ausstellung anhand von 250 Originalzeichnungen und 100 historischen Erstdrucken die deutsche Comic-Geschichte bis in die Gegenwart. Klassiker und moderne Comic-Meilensteine wie Vater und Sohn, Mecki, Oskar, Sigurd, Nick Knatterton, die Digedags, Fix und Foxi, Werner, Kleines Arschloch, Der bewegte Mann oder auch Strizz sind vertreten. Auch aktuelle Phänomene wie künstlerisch ambitionierte Graphic Novels, beispielsweise von Isabel Kreitz, Reinhard Kleist und Ulli Lust, populäre Germanga nach japanischem Vorbild und Internet-Blog-Comics werden präsentiert.

Exportschlager. Auch aus Ulli Lusts international erfolgreicher Graphic Novel "Heute ist der letzte Tag vom Rest Deines Lebens" gibt es Originale zu sehen.
Exportschlager. Auch aus Ulli Lusts international erfolgreicher Graphic Novel "Heute ist der letzte Tag vom Rest Deines Lebens" gibt es Originale zu sehen.

© Karikaturmuseum

Doch nicht nur Werke deutscher Zeichner sind ausgestellt. Anhand der Arbeiten deutsch-stämmiger Künstler, die für Verlage in den USA, Frankreich, Belgien und Japan tätig sind, wird die internationale Vernetzung des deutschen Comics deutlich – von den Katzenjammer Kids über Donald Duck bis zu aktuellen Superhelden-Comics. „Eine solche Gesamtschau zur Historie des deutschsprachigen Comics hat es bisher noch nicht gegeben“, teilt das Museum mit.

Zur Ausstellung erscheint im Münchner Knesebeck Verlag ein 192 Seiten umfassender, reich bebilderter Essayband, der Beiträge namhafter Comic-Experten beinhaltet. Das Begleitprogramm bietet unter anderem einen Manga-Workshop mit der Zeichnerin Martina Peters, einen Comic-Workshop mit Zeichner Bernhard Speh und einen zweitägigen Graphic-Novel-Workshop mit dem Berliner Illustrator Titus Ackermann. Am 24. April 2014 findet eine Lesung mit der international prämierten Comic-Künstlerin Ulli Lust statt. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage des Museums: www.karikatur-museum.de. Ein ausführlicher Bericht über die Ausstellung und den Katalog erscheint in Kürze auf den Tagesspiegel-Comicseiten. (Tsp)

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