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Adaption: Zeichnungen? Gemälde!

Die Franzosen Cromwell und Catmalou legen eine Comicadaption des „letzten Mohikaners“ vor. Werktreue kann man ihnen nicht nachsagen.

Die „Lederstrumpf“-Erzählungen von James Fenimore Cooper werden – anders als etwa Karl May oder Jues Verne – immer noch von jeder Lesegeneration neu entdeckt und interpretiert. Zuletzt erhielt „Der letzte Mohikaner“ noch einmal einen Schub durch die werkgetreue Verfilmung von Michael Mann. Werktreuheit kann man den Franzosen Cromwell und Catmalou, die eine Comicadaption des „Mohikaners“ vorlegen, nicht nachsagen. Sie erzählen die Geschichte äußerst modern, mischen Erzählpassagen aus Coopers Roman mit Zitaten aus anderen Büchern. Die Zeichnungen sind wahre Gemälde, die sich um altmodischen Kikikram wie Erzählfluss nicht scheren. Und trotzdem ist diese Adaption kongenial, gerade die zerrissene Erzählweise und die extrem künstlerischen Bilder betonen, wie modern Coopers Roman einmal gewesen ist. 

„Der letzte Mohikaner“. Text: Catmalou und Cromwell; Zeichnungen: Cromwell. Aus dem Französischen von Tanja Krämling. Splitter Verlag, Bielefeld 2010. 120 Seiten, 19,80 Euro. Eine Leseprobe gibt es hier.

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