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Dürfte auch Manga-Fans gefallen: Eine Seite aus "Alisik".

© Carlsen

„Alisik“ von Hubertus Rufledt und Helge Vogt: Romantisch bis in den Tod

Deutsche Comic-Eigenproduktion mit Luft nach oben: „Abrafaxe“-Autor Hubertus Rufledt und der Berliner Künstler Helge Vogt lassen im ersten Band ihrer Romantasy-Serie „Alisik“ die Toten tanzen.

Zunächst kann die hübsche Alisik gar nicht glauben, dass sie tot ist und das Los der anderen schrägen Bewohner des Alten Friedhofs teilt: Dazu verdammt, nachts als Gestrandete zwischen den Welten von Leben und Tod umher zu wandeln, ignoriert von den Lebenden, ständig in Sorge, ins Dunkelreich statt in die Lichtwelt geschickt zu werden, sobald über das weitere Schicksal entschieden worden ist. Immerhin kommt Alisik in den Genuss eines bunten Danse Macabre, einer verspukten Shopping-Tour und der Bekanntschaft des Sichel-Michel. Und dann ist da ja noch der blinde Junge Ruben, der die Geister zwar nicht sehen, dafür jedoch zumindest hören kann.

Ein Hauch von Tim Burton

Das sind die Zutaten des kleinformatigen Auftaktbandes zu Carlsens neuester deutscher Comic-Eigenproduktion aus der Feder von „Abfrafaxe“-Autor Hubertus Rufledt und mit Artwork des Berliner Künstlers Helge Vogt, der Klienten wie Disney in seinem Portfolio aufführen kann. Wer sich den starken Trailer ansieht, vermisst auf den Seiten des eigentlichen Comics manchmal die Atmosphäre, die im Video mit Hilfe von Animationen und Musik verstärkt wird. Davon abgesehen, entspricht „Alisik“ voll und ganz dem anhaltenden Trend um leicht morbide, romantische Dark Fantasy, und auch Manga-Fans dürfte das Ganze gefallen.

Morbide romantisch: Das Buchcover.
Morbide romantisch: Das Buchcover.

© Carlsen

Allerdings überzeugt der Beginn noch nicht vollauf. Sicher, Geister müssen nicht mehr atmen. Dennoch hat der erste durchgestylte Band dieser postmortalen Mystery-Romanze - trotz eines Hauchs von Tim Burton - noch deutlich Luft nach oben. Die Fortsetzung der Serie, die auch in Frankreich erscheinen soll, ist für Ende Oktober angekündigt.

Hubertus Rufledt, Helge Vogt: „Alisik“, Carlsen, Hamburg 2013, Paperback, 112 Seiten, 7,99 Euro

Der Blog unseres Autors Christian Endres findet sich hier: www.christianendres.de

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