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© Promo

Comicverfilmung: Heimspiel für Helden

Diese Woche erscheint die monumentale Comicverfilmung „Watchmen“ als DVD – mit einem ungewöhnlichen Begleitprogramm.

„Wenn ein Star-Wars-Film Premiere hat, braucht man gar nicht zu versuchen, einen Computernotdienst ans Telefon zu bekommen“, hat der Physikprofessor und bekennende Science-Fiction- und Comic-Fan James Kakalios mal in einem Tagesspiegel-Interview gesagt. Der Grund: „Die Experten sitzen alle im Kino.“

So ähnlich dürfte es mit "Watchmen" aussehen, jenem vor einigen Monaten zu einem beeindruckenden Kinofilm verarbeiteten Comic-Klassiker aus den 1980er Jahren, in dem sich die Welten der Naturwissenschafts-Geeks und der Comic-Nerds beispielhaft überschneiden. Wie viel Naturwissenschaft und Comic-Fantasie in diesem Fall tatsächlich miteinander zu tun haben, kann der geneigte „Watchmen“-Fan jetzt auf der DVD-Ausgabe des Kinofilms ergründen, die diese Woche in den Handel kommt.

Als Gimmick zu diesem Meilenstein der Comicverfilmung – einen Überblick über die Kritiken zum Film gibt es hier – gibt es ein 16-minütiges Interview mit anfangs zitiertem Experten:

Kakalios war der Berater des Filmteams und gab Regisseur Zack Snyder und seinen Leuten Hinweise, wie die Figuren und die Handlung möglichst nah an den realen Erkenntnissen aus der Physik ausgerichtet werden können, auch wenn sie in einem Paralleluniversum spielen, das nach eigenen Regeln funktioniert.

Sein Fazit: Im Prinzip basiert fast alles, was Alan Moore und Dave Gibbons einst im Comic beschrieben und was Snyder nun im Film umsetzt, auf realen physikalischen Prozessen und folgt den Regeln der Naturwissenschaft. Auch manch unmöglich erscheinender Vorgang lässt sich mit naturwissenschaftlichen Prinzipien erklären – so zum Beispiel das blaue Leuchten des mit übermenschlichen Kräften ausgestatteten Wissenschaftlers Dr. Manhattan oder das nächtliche Sehvermögen des mit modernster Technik ausgerüsteten Superhelden namens Nite Owl.

Allerdings gibt der Physikprofessor aus Minnesota sein wissenschaftliches Okay mit einer grundlegenden Einschränkung: Jeder Figur wird eine wissenschaftlich nicht nachvollziehbare Besonderheit zugestanden, auf der die Handlung basiert. Ignoriert man diesen einen Fantasie-Faktor, so Kakalios' Fazit, ist alles andere in sich logisch. Aber eben mit jener grundlegenden Einschränkung - so lässt es sich für Kakalios auch mit noch so viel Zuneigung zum Comic-Original nicht quantenmechanisch begründen, dass Dr. Manhattan seinen Körper nach Belieben auflösen und wieder zusammensetzen kann. Was ja irgendwie auch beruhigend ist. (lvt)

Die Watchmen-DVD erscheint in verschiedenen Ausführungen bei

Paramount

. Die einfache Version, die hier rezensiert wurde, enthält das Special Feature: „Mechanik – Technologien einer fantastischen Welt“, in dem James Kakalios interviewt wird.



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