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Rächer mal ohne Helm: Chris Evans als Captain America und Robert Downey Jr. als Iron Man.

© Promo

Comicverfilmung: Klassentreffen der Superhelden

Der Film „The Avengers“ bringt alle großen Marvel-Superhelden zusammen, um die Welt zu retten. Ein grandioses Comic-Spektakel mit Kult-Potenzial und einem herausragenden Bösewicht.

Der 26. April ist ein großer Tag für die Fans des Marvel-Comicimperiums. Dann startet in Deutschland der Film „The Avengers“ - ein Klassentreffen der großen Superhelden von Captain America über Hulk bis hin zu Iron Man. Nach jüngsten Verfilmungen von „Iron Man“, „Thor“ und „Captain America“ steht nun das auf dem Programm, was der Filmverleih den „heiligen Gral des Marvel-Universums“ nennt - nach zehn Jahren Planung.

Es ist der wohl teuerste Marvel-Film überhaupt, entsprechend groß sind Erwartungshaltungen und Fallhöhe. Sorgen müssen sich die Macher des Films aber wohl kaum machen. „The Avengers“ (Die Rächer) ist ein sehr unterhaltsames, sehr cooles Comic-Spektakel mit großem Star-Aufgebot geworden, das nicht nur Marvel-Fans begeistern dürfte.

Die Geschichte: Die Welt steht vor dem Abgrund. Thors rachsüchtiger Adoptivbruder Loki (Tom Hiddleston) verfügt dank eines kosmischen Wunderwürfels über unbegrenzte Macht und die will er dazu nutzen, die Menschheit mit Hilfe seiner angsteinflößenden Armee zu unterwerfen. Denn Freiheit, so seine These, belastet das menschliche Gemüt ohnehin nur.

Da hat er allerdings die Rechnung ohne die Friedensorganisation S.H.I.E.L.D und ihren Chef Nick Fury (Samuel L. Jackson) gemacht. Der nämlich bietet das Beste auf, was die Menschheit an Superhelden zu bieten hat. Er holt Iron Man (Robert Downey Jr.), Thor (Chris Hemsworth), Hulk (Mark Ruffalo), die Black Widow (Scarlett Johansson) und natürlich Captain America (Chris Evans) aus der Versenkung und gibt ihnen eine ebenso einfache wie umfangreiche Aufgabe: Die Welt muss gerettet werden.

Die Reise führt die Helden auch nach Deutschland: In die Königstraße 28 in Stuttgart, um genau zu sein. Dort hat Loki seinen ersten großen Auftritt und versucht, eine Menschenmasse in die Knie zu zwingen. Doch Captain America kommt den Deutschen zur Hilfe. Es habe in Deutschland schon einmal jemanden gegeben, der versucht habe, alle anderen zu beherrschen, sagt er. Damit sei er damals schon nicht einverstanden gewesen.

Dass das in keiner Weise pathetisch wirkt, liegt an der Selbstironie und dem Witz, die die große Stärke des Films sind. „The Avengers“ nimmt sich selbst und seine Helden nicht sonderlich ernst.

Voller Einsatz: Chris Hemsworth als Thor und Chris Evans als Captain America.
Voller Einsatz: Chris Hemsworth als Thor und Chris Evans als Captain America.

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Auch die Zusammenarbeit im Superhelden-Team ist gar nicht so einfach, weil vor allem die Herren mit sich und ihren Egos erstmal genug zu tun haben. Tony Stark alias Iron Man arbeitet generell nicht gerne mit anderen zusammen, Bruce Banner alias Hulk hat Angst, seine Kollegen in Rage zu zerquetschen und Steve Rogers alias Captain America schämt sich etwas, weil sein Outfit so altmodisch ist.

Weil die Helden-Darsteller - allen voran Downey Jr., der seiner „Iron Man“-Rolle vor einigen Jahren sein Hollywood-Comeback verdankt - ihren Part hervorragend spielen, sind diese Auseinandersetzungen tatsächlich äußerst unterhaltsam.

Und noch eine andere große Stärke hat „The Avengers“: Tom Hiddleston als Fiesling Loki. Schon in Kenneth Branaghs „Thor“ aus dem vergangenen Jahr spielte Hiddleston Thor-Darsteller Chris Hemsworth an die Wand. Weil der wie ein junger Brad Pitt aussieht, sei ihm das zwar verziehen, Hiddleston aber ist schauspielerisch eine wirkliche Entdeckung. Er spielt den Widerling Loki mit großer Präsenz, Intelligenz und einem schaurigen Lächeln.

Regisseur und Drehbuchautor Joss Whedon hat mit seinem Film über die größte Marvel-Comicserie humorvolles, cooles Popcorn-Kino auf die Leinwand gebracht - und vielleicht sogar einen neuen Kultfilm. Um diesen zu schützen, musste während der Dreharbeiten sogar das FBI eingreifen, wie „Spiegel Online“ berichtete.

Durch einen irregeleiteten Druckbefehl sei das streng geheime Drehbuch in die Außenwelt und an einen jungen Comic-Fan geraten, der es sogleich zu Geld machen wollte. Die Behörden wurden eingeschaltet, für den Notfall soll es sogar Pläne gegeben haben, die Geschichte im Falle eines Geheimnisverrats komplett umzuschreiben. Jetzt allerdings kann der Film sich aufmachen, das zu schaffen, was sein Regisseur laut „Spiegel Online“ von ihm erwartet: „Der Film soll die Leute aus den Sitzen hauen.“ (dpa)

Britta Schultejans

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