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Zupackend und clever, selbstbewusst und emanzipiert: Am 9. Januar 1937 war die Entendame zum ersten Mal auf der Kinoleinwand zu sehen.

© dpa

Daisy Duck: Diva aus Entenhausen

Klimpernde Wimpern, schmachtender Blick: Vor 80 Jahren hatte Daiys Duck als Freundin von Donald Duck ihren ersten Auftritt - damals hieß sie aber noch anders.

Ihre erste Begegnung mit Donald Duck verlief extrem stürmisch. Im Verlauf weniger Minuten ohrfeigte sie ihn, zerschlug eine Gitarre auf seinem Kopf, stieß ihn in einen Teich und stampfte einen furiosen Tanz. Und dennoch: Es war der Beginn einer großen Liebe.

Vor 80 Jahren, am 9. Januar 1937, war die Entendame „Donna Duck“ zum ersten Mal auf der Kinoleinwand zu sehen. Als damals drei Neffen - Tick, Trick und Track - in Donald Ducks Leben traten, war für Disney auch die Zeit gekommen, dem liebenswerten Pechvogel eine Partnerin an die Seite zu stellen.

Im Film „Don Donald“ war sie 1937 noch eine kokette Señorita. Drei Jahre später, in „Mr. Duck steps out“, hieß sie dann Daisy. Seitdem hält die Ente mit rosa Schleife und Röckchen an der Seite Donalds in Entenhausen aus - weshalb für einige Comicexperten auch erst 1940 das wahre Geburtsjahr Daisys ist.

Doch egal, ob 80 oder erst 77 - ihre Schönheit ist noch immer so berühmt wie ihre Geschwätzigkeit berüchtigt. Mit wildem Wimpern-Geklimper bringt die zauber- und divenhafte Seniorin ihren Dauer-Verlobten Donald zum Schmachten.

Daisy - das Wort steht im Englischen für Gänseblümchen - gibt sich sehr amerikanisch: Kennzeichnend für sie sind ihr soziales Engagement, ihre Koch- und Backkünste und nicht zuletzt ihre Vorliebe fürs Picknick. Was sie dagegen hasst, sind Donalds häufige Verspätungen und sein Hang zum Müßiggang.

In ihren Tagebüchern („Daisy Ducks Diaries“) beschrieb Disney-Autor Carl Barks sie als zupackend und clever, selbstbewusst und emanzipiert: „Männer sind überflüssig. Alles was sie können, ist essen, meckern, Dreck machen, schlafen und harmlose Leute verprügeln. Wozu braucht man so was?“

Daisy und Donald gelten in der Comic-Welt als ewiges Liebespaar. Eine Hochzeit gab es bislang nicht. Sie leben nach wie vor in getrennten Wohnungen, aber einer ist stets für den anderen da.

Manchmal spielt sie allerdings auch den überheblichen Glückspilz Gustav Gans gegen Donald aus. Einerseits hätte sie gerne einen repräsentativen und wohlhabenden Freund, andererseits einen mit Herz - wie eben Donald. Ihm gehört im Grunde ihre ganze Gunst, das wissen alle in Entenhausen.

Dass Daisy zu ihrem Geburtstag für Donald, seine drei Neffen, den reichen Erbonkel Dagobert, Oma Duck, Daniel Düsentrieb und Gustav Gans eine Party gibt, ist wahrscheinlich. Schließlich feiert Daisy gerne: „Geburtstage sind immer wieder schön, Donald. Trotzdem bin ich froh, dass ich nur einmal im Jahr Geburtstag habe.“ (epd)

Andreas Rehnolt

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