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Daredevil-Kinoadaption von 2003: Damals spielte Ben Affleck den Marvel-Helden

© dpa

Daredevil, Iron Fist & Co.: Marvel und Netflix starten exklusive Superhelden-Serien

Disney-Tochter Marvel und die Online-Streamseite Netflix haben einen exklusiven Deal geschlossen: Vier Superhelden-Serien sollen ab 2015 produziert werden, angeführt von Daredevil. Es ist ein neuer Kurs für Marvels Comic-Universum.

Marvel baut seine filmischen Ambitionen weiter aus: Gemeinsam mit dem Streamingportal Netflix hat der Comicverlag am Donnerstag in einem Statement bekannt gegeben, an einem exklusiven Serienangebot zu arbeiten. Ab 2015 sollen auf Netflix vier Superhelden ihre eigene Serie erhalten. Den Anfang wird der Marvel-Held "Daredevil" machen, gefolgt von "Jessica Jones", "Iron Fist" und "Luke Cage". Alle vier Serien sollen je 13 Episoden erhalten, zudem soll es eine einende Miniserie unter dem Titel "The Defenders" geben. Mit allen Serien will Marvel die Netflix-Zuschauer "tief in die düstere Welt der Helden und Bösewichter von New Yorks Viertel Hell's Kitchen entführen".

Das Streamingportal Netflix bietet Serien und Dokumentationen zum digitalen Schauen an - der Online-Pionier macht damit klassischem Fernsehen überflüssig. Seine bereits exklusiv für das Internet produzierte Serie "House of Cards" (mit Kevin Spacey in der Hauptrolle) holte als erste Internet-Serie überhaupt Preise bei den diesjährigen Emmys und erfreut sich einer großen Fangemeinde.

Naturgemäß bejubelt Marvel den Vertrag nun als "groundbreaking" - die Serien produziert die Tochter Marvel Television gemeinsam mit ABC. "Es gibt keinen vergleichbaren Deal", sagt Marvel-Vorstand Alan Fine. Die Serien für Netflix zu produzieren bedeute, "unsere Inhalte und Charaktere noch weiter auf allen Storytelling-Plattformen voranzubringen." So gehe die Online-Produktion über die Möglichkeiten einer normalen TV-Produktion hinaus, man erwarte bei Marvel eine ganz eigene Art fortlaufender Narration.

Mehr als Serien: Disney will auch seine Kinofilme exklusiv auf Netflix anbieten

Seit 2009 ist Marvel eine Disney-Tochter und hat sein Comic-Universum stark auf den Kinomarkt ausgedehnt. Die "Iron Man"-Reihe mit Robert Downey Jr. und der Heldenmix "The Avengers" spielten weltweit Rekorde ein. Im Sommer startete im US-Fernsehen zudem die Serie "Agents of S.H.I.E.L.D.", in der Marvel für den Sender ABC die Geschehnisse rund um die S.H.I.E.L.D.-Organisation abseits der sonstigen Helden erzählt.

Die Erweiterung des Serienangebots - und die exklusive Bereitstellung auf Netflix - dürfte Marvel nun als Lackmustest sehen: Auf Netflix werden Episoden nicht im Wochenrhythmus ausgestrahlt, sondern als Komplettpaket angeboten. Ob die Fans auf die Erzählungen reagieren, kann der Verlag also unmittelbar testen. Doch hinter dem Engagement steckt noch mehr. Bereits im vergangenen Jahr hatte Disney mit Netflix einen Vertriebsdeal über Kinofilme abgeschlossen. Ab 2016 wird Netflix so auch exklusive Erstsenderechte für den US-Markt über alle Kinofilme der Disney-Studios (inklusive Pixar, Marvel und Lucasfilm) haben.

Ob die Marvel-Angebote dann auch in Deutschland gezeigt werden, ist jedoch noch offen. Zwar operiert Netflix in 41 Ländern - in Deutschland wird jedoch nicht gestreamt.

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