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Goldfinger in Action: Eine Szene aus "Goldfisch".

© Tokyopop

„Goldfisch“ von Nana Yaa: Goldjunge in Nöten

Nana Yaa verbindet in „Goldfisch“ Klassisches aus Manga, Märchen und Mythen zu einer frischen Mischung.

Der Fischerjunge Morrey verwandelt alles, was er anfasst, in Gold. Und ähnlich wie in der Sage von König Midas ist der vermeintliche Segen auch hier vor allem ein Fluch. Denn dank seiner Gabe wird der Junge nicht nur von gierigen Schatzsuchern gejagt. Er hat mit seinen Zauberhänden auch eine Tragödie ausgelöst, die er verzweifelt rückgängig zu machen versucht.

Das ist der Ausgangspunkt von „Goldfisch“, der Abenteuergeschichte der Neusser Mangazeichnerin Nana Yaa Kyere, die gerade beachtliche Erfolge feiert. Seit die Branchendienstleister GfK und Media Control die Umsätze messen, „gab es keinen deutschen Manga, der sich so schnell so viel verkauft hat“, sagt Tokyopop-Geschäftsführer Joachim Kaps.

Antike Sagen treffen auf „Dragon Ball“

Die 1991 geborene Zeichnerin, die als Autorin meist nur als Nana Yaa auftritt, verbindet in ihrer für Leser ab 13 Jahren empfohlenen Geschichte altbekannte Elemente von Manga, Märchen und Mythen zu einer bemerkenswert frischen Mischung. Inhaltlich nimmt die auf drei Bände angelegte Erzählung Anregungen von der Midas-Geschichte und anderen antiken Sagen über nordische Mythen und Grimms Märchen bis zu „Dragon Ball“ auf.

Dynamische Panels: Eine Doppelseite aus "Goldfisch".
Dynamische Panels: Eine Doppelseite aus "Goldfisch".

© Tokyopop

An die Shonen-Manga-Reihe von Akira Toriyama erinnert nicht nur das Figurenensemble – ein naiver, etwas weltfremder zwölfjähriger Junge mit übermenschlichen Fähigkeiten wird in die Jagd nach wertvollen Artefakten verwickelt und bekommt dabei Unterstützung einer aufgeweckten jungen Stadtbewohnerin – sondern auch die Mischung aus Humor, Drama und Action. Angesiedelt ist „Goldfisch“ in einer detailliert ausgestalteten Endzeit-Welt: Die Erde wurde überschwemmt und von einer Giftbrühe weitgehend unbewohnbar gemacht, mutierte Monstertiere machen den wenigen Menschen das Leben zusätzlich schwer.

Die Zeichnungen sind ausgefeilt und beeindrucken durch differenziert herausgearbeitete Figuren mit expressiver Mimik und akribisch ausgeführte Hintergründe, die dank fein abgestufter Rasterungen viel Tiefe vermitteln. Rasante Actionszenen und ruhige Charakterstudien wechseln sich ab, die exakte Linienführung wird in besonders turbulenten Szenen durch karikierende Skizzen der Figuren, sogenannte Chibis, aufgelockert. Zudem gestaltet die studierte Kommunikationsdesignerin die Panelstruktur abwechslungsreich und erzeugt durch wechselnde Bildformate und aufbrechende Rahmen zusätzlich Dynamik.

Fortsetzung folgt: Das Cover des ersten "Goldfisch"-Bandes.
Fortsetzung folgt: Das Cover des ersten "Goldfisch"-Bandes.

© Tokyopop

Am Wochenende ist Nana Yaa einer der Stargäste der ersten Comic Con Berlin, die in den Messehallen unterm Funkturm stattfindet - mehr zu der Veranstaltung hier.

Nana Yaa: Goldfisch, Band 1, Tokyopop, 192 Seiten, 4,95 Euro

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