zum Hauptinhalt
Schön breit. Zeichner Martinbrough orientiert sich an der Cinemascope-Optik der Filmvorbilder.

© Panini

Robert Kirkmans "Dieb der Diebe": Gut geklaut

Autor Robert Kirkman wechselt vom Zombie- ins Krimi-Genre. Im ersten Band der Serie „Dieb der Diebe“ erzählt er zusammen mit Nick Spencer eine spannende Einbrecher-Geschichte in der Tradition von Filmen wie „Ocean’s Eleven“.

Conrad Paulson will sein Leben zurück. Und seine Familie. Und seine Freiheit. Und deshalb will er jetzt erstmal raus aus seinem Job. Weil Paulson jedoch kein Angestellter im öffentlichen Dienst oder selbstständiger Webdesigner ist, sondern sein täglich’ Brot als Profieinbrecher verdient, gestaltet sich die berufliche Umorientierung branchenüblich kompliziert: Wie in anderen Vehikeln des „Heist“-Genres, das sich einem clever geplanten Raubzug widmet, gibt es auch in „Ich steige aus“, dem ersten, jetzt auf Deutsch erschienen Sammelband der Serie „Dieb der Diebe“ reichlich Kollegen, die überhaupt kein Verständnis für den Gesinnungswandel haben, jede Menge alte Rechnungen, die noch beglichen werden wollen, und Polizisten, denen die Ergreifung des Meisterdiebs ein persönliches Anliegen ist.

Die Story ist angesichts der zahlreichen aufgefahrenen Klischees, die deutlich Vorbilder wie die Filme „Ocean’s Eleven“ oder „The Thomas Crown Affair“ zitieren, erstaunlich spannend. Das liegt an dem untrüglichen Gespür für Tempo, Plotwendung und Zeitsprünge der Autoren Nick Spencer und Robert Kirkmann, der mit seinem Zombie-Epos „Walking Dead“ berühmt wurde. Noch entscheidender aber ist: Sie haben ein ernstes Interesse an ihren Protagonisten.

Auch optisch orientiert sich die Erzählung am Kino. Zeichner Shawn Martinbrough benutzt viele extrem flache Panels, die dem Sammelband, der die ersten sieben Hefte der in Amerika beim Image-Verlag erscheinenden Serie umfasst, eine Cinemascope-Optik verpassen. Lediglich die Kolorierung der cartoonigen Bilder hätte man sich etwas liebevoller gewünscht.

Sakko zu Sporttasche. Conrad Paulson im klassischen Outfit eines jeden Meisterdiebs
Sakko zu Sporttasche. Conrad Paulson im klassischen Outfit eines jeden Meisterdiebs

© Panini

Robert Kirkman & Robert Spencer: „Dieb der Diebe – Ich will raus“, Panini, 152 Seiten, 16,95 Euro

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false