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Einsatz im Judoanzug: "Super-Putin"

© AFP

Russland: Putin wird zum Comic-Star

Der russische Regierungschef taucht in einem Internet-Comic als "Super-Putin" auf. Kritiker vermuten einen PR-Streich vor der Präsidentschaftswahl 2012.

Ist es ein lustiger Gag oder ein ausgebuffter Wahlkampftrick: In Russland sorgt derzeit ein Internet-Comic für Furore, der Regierungschef Wladimir Putin als „Super-Putin“ im Judoanzug darstellt. Darin rettet der drahtige 58-Jährige einen vollbesetzten Bus vor einem Bombenanschlag. Als Gehilfe steht ihm Präsident Dmitri Medwedew im Bärenkostüm an der Seite, ihm wird die Stärke eines „Gnoms“ bescheinigt.

Sowohl Putins Leidenschaft für Judo als auch Medwedews Hang zu neuen Technologien nimmt der Comic aufs Korn: Während der inzwischen aus seinem Kostüm gestiegene Medwedew einen Sprengsatz an einem krabbelnden iPad zu entschärfen versucht, lenkt „Super-Putin“ höchstkonzentriert den Bus. Dieser wird plötzlich von Zombies attackiert. „Lasst uns Gouverneure wählen“ und „Freiheit für Chodorkowski“, rufen sie in Anlehnung an Forderungen der Opposition nach mehr Demokratie. Letztlich greift auch noch ein Troll an, gegen den „Super-Putin“ seine Judo-Künste unter Beweis stellen kann.

Comic-Autor Sergej Kalenik sagte der Nachrichtenagentur AFP, mehrere Zeichner hätten aus Spaß und ohne Bezahlung an dem Comic gearbeitet. „Wir wollten Russlands bedrückende politische Szene aufmischen und eine Art Dialog anregen“, sagte er. Russische Internet-Nutzer sehen in dem Comic allerdings einen PR-Streich vor den Präsidentschaftswahlen im nächsten Jahr. Einer von ihnen sagte weitere Comics voraus, und tatsächlich soll aus „Super-Putin, ein Mann wie alle anderen“ eine Serie werden. Bisher haben sich weder Putin noch Medwedew zu einer Präsidentschaftskandidatur geäußert. (AFP)

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