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Geschäftspartner: Steven Spielberg (rechts) und Art Spiegelman (links) bei einem ihrer Treffen zur Vorbereitung des Filmprojekts.

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Update

Spielberg will Spiegelman-Comic nicht verfilmen: Aus die Maus

Steven Spielberg adaptiert den Holocaust-Comic „Maus“ als 3-D-Film? Zu schräg, um wahr zu sein – es war ja auch nur ein Aprilscherz!

Diese Nachricht zog weite Kreise: Als der Tagesspiegel am Mittwochmorgen meldete, dass Hollywood-Regisseur Steven Spielberg den Holocaust-Comic „Maus“ von Art Spiegelman verfilmen will, wurde das Dutzendfach auf Twitter und Facebook kommentiert, Leser verbreiteten die Meldung vieltausendfach, sogar auf auf Türkisch, Niederländisch, Norwegisch und Englisch. Und viele zeigten, dass sie von dem Projekt gar nichts hielten. Nur wenige Leser dachten vor dem Kommentieren kurz darüber danach, an welchem Datum die Nachricht verbreitet wurde – oder erkannten den Aprilscherz der Tagesspiegel-Comicredaktion daran, dass das Beweisfoto von Spielberg und Spiegelman eine ziemlich krude gefertigte Fotomontage war.

Daher hier nochmal für alle Leser, die die Nachricht verunsichert zurückließ: Nein, es ist nach Informationen des Tagesspiegels nicht geplant, „Maus“ zu verfilmen. Und schon gar nicht als 3-D-Spektakel. Da die Idee offenbar nicht so abwegig war, dass sie nicht trotzdem zahlreiche Leser glaubten, hier nochmal der Text der komplett fingierten Nachricht:

Die Idee gab es schon länger, jetzt wird sie offenbar Realität: Hollywood-Regisseur Steven Spielberg will nach „Die Abenteuer von Tim und Struppi“ einen weiteren Erfolgscomic als Kinofilm adaptieren – und zwar Art Spiegelmans autobiografisches Holocaust-Drama „Maus“. Das erfuhr der Tagesspiegel aus dem Umfeld des Studios Potsdam-Babelsberg. Dort sollen größere Teile des Films gedreht werden.

Ein Studio-Sprecher wollte das Projekt auf Tagesspiegel-Anfrage weder bestätigen noch dementieren. Das Unternehmen ist als Dienstleister für große internationale Produktionen stets auf äußerste Diskretion bedacht.

Nach Tagesspiegel-Informationen sollen größere Teile des Films ab Herbst diesen Jahres in den bei Berlin gelegenen Studios im Performance-Capture-Verfahren gedreht werden. Diese Verbindung von realen Schauspielern und computeranimierten Bildern hatte Spielberg bereits für „Die Abenteuer von Tim und Struppi – Das Geheimnis der Einhorn“ verwendet, der 2011 in die Kinos kam. Welche Schauspieler in der Verfilmung von „Maus. Die Geschichte eines Überlebenden“ mitwirken sollen, war bislang nicht zu erfahren.

Überlebensgeschichte: Eine Szene aus "Maus" - hier noch zweidimensional.
Überlebensgeschichte: Eine Szene aus "Maus" - hier noch zweidimensional.

© promo

Nach Angaben von Branchenkennern haben sich Spielberg und Spiegelman in den vergangenen Monaten mehrmals getroffen, um das Projekt zu besprechen. Spielberg war von Spiegelman als Regisseur für das seit langem geplante Vorhaben favorisiert worden, da er mit dem Film „Schindlers Liste“ (1993) gezeigt habe, dass er den Massenmord an den europäischen Juden auf sensible Weise für ein Massenpublikum thematisieren kann.

Bei ihren Treffen legten die beiden offenbar auch einen alten Streit bei: Spiegelman hatte Spielberg in den 1980er Jahren des Plagiats bezichtigt. Anlass war damals der von Spielberg produzierte Zeichentrickfilm „Feivel der Mauswanderer“ (im Original: An American Tail). Der Film handelt von einem kleinen Mäusejungen, der mit seiner Familie auf der Flucht vor Katzen in die Vereinigten Staaten immigriert – nicht nur nach Spiegelmans Einschätzung eine Rollenverteilung, die direkt von seinem Comic „Maus“ inspiriert wurde, in dem die von den Nationalsozialisten verfolgten Juden als Mäuse dargestellt werden. Statt eines Urheberrechtsstreits entschied sich Spiegelman damals allerdings, den ersten Teil von „Maus“ früher als geplant zu veröffentlichen, um so dem Kinofilm zuvorzukommen.

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