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© Illustration: Shaun Tan

Bilderbuch: Zu zweit allein

Der große Bilderzähler Shaun Tan nimmt sich in einer jetzt auf Deutsch erschienenen Kurzgeschichte einer Fundsache an.

Fantastische Welten haben schon viele Zeichner und Autoren erschaffen. Das besondere an den Werken des Australiers Shaun Tan ist, dass seine Geschichten nicht vom abenteuerlichen Aufbruch in ferne Zeiten oder Galaxien erzählen. Die Wesen in Tans Welten haben sich schon in der mehr oder weniger freundlichen Zukunft eingerichtet, nur für den Betrachter ist alles neu.

So reagiert Shaun als Ich-Erzähler auch nur mäßig verwundert, als er „an einem stinknormalen Tag am Strand“ das „Ding“ findet. Das „Ding“ ist eine Art riesenhafte, rote Kaffeekanne mit sieben, silbernen Polypen- Beinen und gigantischen, gefährlich wirkenden Scheren. Wären da nicht die kleinen Glöckchen an ihren Enden, müsste man wirklich Angst vor dem „Ding“ haben.

Shauns „Fundsache“, wie auch der ganze Band heißt, begleitet ihn nach Hause, wo es Weihnachtsbaum-Dekoration vertilgt. Doch was ist das „Ding“, woher kommt es und wem gehört es? „Manche Sachen sind halt einfach allein“, sagt Shauns Freund Pete etwas traurig.

Doch Shaun gibt nicht auf, den Ort und die anderen „Dinge“ zu finden, zu denen das „Ding“ gehört. Am Ende tut sich in Tans melancholisch- schönem Werk eine weitere Welt auf und Shaun geht nach Hause, um seine Kronkorkensammlung zu ordnen - allein. (dpa)

Shaun Tan: Die Fundsache. Carlsen Verlag, Hamburg, 20 Seiten, 16,90 Euro. Ein ausführliches Interview mit Shaun Tan lesen Sie demnächst auf den Tagesspiegel-Comicseiten.

Elke Vogel

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