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Kultur: Dahlem ade

Parzinger setzt ganz aufs Humboldtforum.

Alle schauen nach Mitte, auf das Humboldtforum am Schlossplatz. Aber was passiert mit den Gebäuden in Dahlem, wenn das Museum für Asiatische Kunst und das Ethnologische Museum 2019 ausgezogen sind? Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) räumt am Montag im Kulturausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses dem Museumsstandort keine Zukunft ein: „Dahlem ist so sanierungsbedürftig, da müssten Sie richtig Geld in die Hand nehmen.“ Parzinger betonte, dass noch Zeit sei, um gemeinsam mit Land, Bezirk und möglichen Nachnutzern eine Lösung zu finden. Bis mindestens 2020 werde das Areal weiter von den Museen als Depot genutzt. Weder ein Rückbau noch ein Verkauf sei derzeit geplant. Außerdem bleibt das Museum Europäischer Kulturen an Ort und Stelle, es soll nicht mit ins Humboldtforum ziehen. 2015 werde das Kunstfestival Berlin-Biennale erstmals Dahlem bespielen. Eine dauerhafte, tragfähige Lösung ist das jedoch nicht.

Weiter fortgeschritten sind die Planungen für das Humboldtforum, dessen Bau das Land Berlin mit 32 Millionen Euro von insgesamt 590 Millionen Euro Gesamtkosten miträgt. Fest steht inzwischen, dass die Sammlungen wie gehabt nach Kontinenten präsentiert wird, allerdings mit thematischen Schwerpunkten. Der chinesische Architekt Wang Shu, 2012 Gewinner des Pritzker-Preises, soll einen 600 Quadratmeter großen Saal der Asiatischen Sammlung gestalten. Von 2015 an werde man sich an die Ausgestaltung des Veranstaltungsprogramms machen. Erst dann wird ein Gründingsintendant bestimmt. Er oder sie wird die Federführung des gesamten Haus übernehmen. Weitere Nutzer werden die Humboldt-Universität sowie die Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) sein. Die HU plant Ausstellungen und Debatten darüber, wie Wissenschaft funktioniert, wie Ergebnisse zustande kommen und welche Methoden es gibt. Die ZLB will unter anderem interaktive Spiele zum Verständnis von Sprache und Mimik in verschiedenen Kulturen entwickeln und den Austausch mit Bibliotheken Südamerikas, Asiens und Afrikas fördern. Anna Pataczek

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