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Daniel Barenboim: Jerusalem als „arabische Kulturhauptstadt“

Der Dirigent Daniel Barenboim unterstützt trotz eines israelischen Verbots die Ernennung Jerusalems zur Kulturhauptstadt der arabischen Welt 2009 - und hofft auf eine neue US-Initiative in Nahost.

„Es geht hier nicht um ein politisches, sondern ausschließlich um ein kulturelles Ereignis in einer Stadt, die Mittelpunkt von drei Weltreligionen ist“, betonte der Dirigent und Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper. Mit einem Konzert seines arabisch-israelischen West-Eastern Divan Orchestra will Barenboim an diesem Freitag in Genf für Jerusalem als Kulturhauptstadt werben: „West-Jerusalem gehört Israel, Ost-Jerusalem muss Hauptstadt eines palästinensischen Staates werden, aber Jerusalem als Ganzes gehört der ganzen Welt.“ Die Kulturminister der in der Unesco vertretenen arabischen Länder hatten Jerusalem zur Kulturhauptstadt 2009 erklärt. Israel hatte den Titel zurückgewiesen und die Aktivitäten verboten, die deswegen zum Teil nach Bethlehem verlegt werden.

Er werde aber nicht aufhören, „die ausweglose Politik Israels gegenüber den Palästinensern“ zu kritisieren, betonte Barenboim. Als einzige Chance für einen Wandel der israelischen Politik bezeichnete der Musiker eine neue US-Initiative in Nahost. „Nur der amerikanische Präsident Barack Obama kann eine Lösung durchsetzen“, sagte Barenboim. Bis dahin werde die Region weiterhin „vor einer ausweglosen Lage“ stehen. (dpa)

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