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Kultur: Dario Fo, Salman Rushdie und Hans Magnus Enzensberger gegen Inhaftierung Adriano Sofris

Das internationale Parlament der Schriftsteller hat die Europäische Union zu juristischen Schritten gegen die Inhaftierung des italienischen Intellektuellen Adriano Sofri aufgerufen. Es sei untragbar, dass jemand in Europa "ohne Beweise" für 22 Jahre in Haft müsse, heißt es in der am Mittwochabend in Mailand verabschiedeten Erklärung, die unter anderem von Dario Fo, Salman Rushdie und Hans Magnus Enzensberger unterzeichnet wurde.

Das internationale Parlament der Schriftsteller hat die Europäische Union zu juristischen Schritten gegen die Inhaftierung des italienischen Intellektuellen Adriano Sofri aufgerufen. Es sei untragbar, dass jemand in Europa "ohne Beweise" für 22 Jahre in Haft müsse, heißt es in der am Mittwochabend in Mailand verabschiedeten Erklärung, die unter anderem von Dario Fo, Salman Rushdie und Hans Magnus Enzensberger unterzeichnet wurde. Sofri und seinen Freunden Ovidio Bompressi und Giorgio Pietrostefani der ehemaligen linksradikalen Partei Lotta Continua wird vorgeworfen, 1972 den Mord an dem Polizeikommissar Luigi Calabresi geplant und durchgeführt zu haben. Das Urteil stützte sich allein auf die Aussagen eines angeblich reuigen Mittäters. Das Schriftstellerparlament sieht in der Rolle der "Pentiti", der "Reuigen" in der italienischen Justiz "im Vergleich zur Rechtsprechung anderer europäischer Länder eine alarmierende Anomalie", von der "einige Gerichtshöfe ganz willkürlich Gebrauch" machten. Bei der Vorstellung des Aufrufs wurde auch ein Text von Hans Magnus Enzensberger verlesen, in dem es heißt: "Nirgends in Europa hat sich die Justiz so weit vom Verstand der Menschen entfernt wie in Italien."

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