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Das Ende von AC/DC?: Brian Johnson fürchtet um sein Gehör

AC/DC-Sänger Johnson droht Taubheit: Die Band sagt zehn US-Konzerte auf ihrer Welttournee ab

Die australische Hardrock Band AC/DC, berühmt für ihre besonders lauten Auftritte, sagt die nächsten zehn Konzerte ihrer „Rock or Bust“-Welttournee in den USA vorerst ab. Wie die Band auf ihrer Webseite am Montag mitteilte, hat der Arzt dem Sänger Brian Johnson dazu geraten, die Tournee sofort abzubrechen, da ihm sonst der völlige Verlust seines Gehörs drohe. Johnsons Markenzeichen ist seine Falsettstimme. Die Konzerte sollen später nachgeholt werden, möglicherweise mit einem Gastsänger.

Mit mehr als 200 Millionen verkauften Alben weltweit gilt AC/DC als eine der erfolgreichsten Bands der Popgeschichte, ihr berühmtester Song: "Highway to Hell". Gegründet wurde die Band 1973 vom Leadgitarristen Angus Young und seinem Bruder Malcolm. Auf dieser Tournee ist Malcolm nicht mehr dabei: Der 62-Jährige leidet an Demenz und lebt im Heim. In Berlin ist AC/DC zuletzt im Juni 2015 aufgetreten, im Olympiastadion. Von Originalbesetzung konnte schon da kaum mehr die Rede sein: Drummer Phil Rudd leidet unter Drogenproblemen und lebt nach einem Gerichtsurteil in Hausarrest, am Schlagzeug sitzt bei der Tournee Chris Slade. Gitarrist Malcom wurde durch seinen Neffen Stevie Young ersetzt. Sollte nun auch der Brite Brian Johnson von einem anderen Sänger vertreten werden, ist von AC/DC kaum mehr als der Name übrig. Johnson war 1980 anstelle des verstorbenen Bon Scott dazu gestoßen.

Wenn Musiker nichts mehr hören oder Künstler ausgerechnet von den Sinnen im Stich gelassen werden, die für ihre Arbeit unerlässlich ist, wohnt dem immer eine besondere Tragik inne. Man denke nur an den ertaubten Beethoven, den fast gehörlosen ehemaligen Black-Sabbath-Sänger Ozzy Osbourne, den an Parkinson erkrankten Dirigenten Kurt Masur oder den erblindenden, im Februar auf der Berlinale ehrenpreisgekrönten Kameramann Michael Ballhaus. dpa/Tsp

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