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Kultur: DAS FOTO, DIE AUSSTELLUNG

Es war ein befreiender Akt des Gedenkens, als 1996 in Marcelo Brodskys ehemaliger Schule die Namen der Schüler verlesen wurden, die in den Jahren des Staatsterrors verschwanden oder umkamen. Damals präsentierte er zum ersten Mal sein altes Klassenfoto, das jetzt im Rahmen der „BerlinBuenos Aires“-Wochen im Jüdischen Museum Berlin mit Porträtfotos und einer Videodokumentation zu sehen ist (Lindenstraße 9-14, bis 30.

Es war ein befreiender Akt des Gedenkens, als 1996 in Marcelo Brodskys ehemaliger Schule die Namen der Schüler verlesen wurden, die in den Jahren des Staatsterrors verschwanden oder umkamen. Damals präsentierte er zum ersten Mal sein altes Klassenfoto, das jetzt im Rahmen der „BerlinBuenos Aires“-Wochen im Jüdischen Museum Berlin mit Porträtfotos und einer Videodokumentation zu sehen ist (Lindenstraße 9-14, bis 30. November, Mo 10–22 Uhr, Di–So 10–20 Uhr; Katalog 14,80 Euro). Die Gesichter von Claudio und Martín, Brodskys bestem Freund, sind rot durchgestrichen. Das wirkt brutal, inmitten von Serien „harmloser“ Erinnerungsbilder und zeigt die Verflechtung von persönlicher und kollektiver Erinnerung, jenes merkwürdige Ineins von Alltag und Horror. Marcelos Bruder wird bis heute vermisst. Martín, der auf dem Klassenfoto neben Marcelo sitzt, wurde zweifelsfrei ermordet. hin

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