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Kultur: Das Lied vom Tod

Was vor zwei Jahren "Don Giovanni im E-Werk" und im letzten Jahr die "Zauberflöte im Zirkuszelt" für den Berliner Kultursommer waren, soll in diesem Jahr eine alte japanische Ballade sein. Heiner Steiner, Produzent der beiden Mozart-Opern, hat sich nach dem Ausstieg von Christoph Hagel für sein letztes großes Sommer-Projekt einen exotischen Stoff gewählt - und nach bewährtem Rezept einen prominenten Regisseur dafür gewonnen.

Was vor zwei Jahren "Don Giovanni im E-Werk" und im letzten Jahr die "Zauberflöte im Zirkuszelt" für den Berliner Kultursommer waren, soll in diesem Jahr eine alte japanische Ballade sein. Heiner Steiner, Produzent der beiden Mozart-Opern, hat sich nach dem Ausstieg von Christoph Hagel für sein letztes großes Sommer-Projekt einen exotischen Stoff gewählt - und nach bewährtem Rezept einen prominenten Regisseur dafür gewonnen. Nach Katharina Thalbach ("Don Giovanni") und George Tabori ("Zauberflöte") ist es nun die japanische Regisseurin Kazuko Watanabe, die vor der Kulisse der Kaufhausruine Tacheles "Die Ballade vom Nagayama" inszeniert.Ausgangspunkt des Projekts ist eine Liebesgeschichte: Watanabe, die im letzten Jahr das Bühnenbild für Taboris "Zauberflöte" schuf, hatte bei den Proben täglich das Tacheles vor Augen und verliebte sich sofort in das malerische Gebäude. Hier, entschied sie, und nicht wie geplant in der Hamburger Kampnagel-Fabrik sei der richtige Ort, die "Ballade vom Nagayama" aufzuführen. Nachdem seit November vergangenen Jahres das Kulturhaus Tacheles auf gesichertem rechtlichen Boden steht, war der Weg frei für eine große Sommerproduktion. 600 Plätze soll die arenaartige Tribüne auf der Rückseite des Tacheles fassen, gespielt wird ab 31. Juli in 18 Vorstellungen bis Ende August.Die "Ballade vom Nagayama", die in dieser Form ihre Uraufführung in Berlin erleben wird, erzählt basierend auf einem japanischen Noh-Spiel aus dem 12. Jahrhundert und einem Roman von Shirichiro Fukazawa von der japanischen Tradition, alte Menschen auf dem heiligen Berg Nagayama dem Tode auszusetzen, um neuen Raum für die nachstrebende junge Generation zu schaffen. Die Komponistin Ulrike Haage ("Rainbirds") vertonte den Stoff, Otto Sander, Barbara Nüsse, Meret Becker und Alexander Hacke ("Einstürzende Neubauten") sind als Sprecher, Sänger und Schauspieler dabei. Ein asiatischer Jahrmarkt und ein "Festival der asiatischen Geister", das das Tacheles selbst im August ausrichtet, begleiten die Produktion.

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