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Chinesischer Triumph: Liao Fan, Gewinner des Silbernen Bären als bester Darsteller, hält auch gleichen den Goldenen für "Black Coal, Thin Ice" in die Höhe

© Reuters

Das sind die Berlinale-Preisträger 2014: Starkes Asien: Drei Silberne und der Goldene Bär!

Diao Yinan erhält den Goldenen Bären für seinen Film noir "Black Coal, Thin Ice". Der heimliche Favorit "Boyhood" wurde mit dem Silbernen Bären für Beste Regie bedacht. Doch auch einen deutschen Gewinner gibt es. Die Highlights der Preisverleihung in unserem Blog zum Nachlesen.

Zum 64. Mal wurde in Berlin der Goldene Bär für den besten Film vergeben. 20 internationale Titel liefen im Wettbewerb der Berlinale. Wer eine Bären bekam, wer sich wie freute, und was zuvor auf dem roten Teppich passiert ist: Das alles können Sie hier in unserem Blog nachlesen.

Das war sie, die Preisverleihung der 64. Filmfestspiele in Berlin. Wir beenden jetzt unseren Live-Blog und bedanken uns für Ihr Interesse.

20.09 Uhr Starkes Asien: Die fernöstlichen Filme sind die eindeutigen Gewinner der 64. Berlinale. Der Goldene Bär für den Besten Film ging an "Black Coal, Thin Ice" unter der Regie von Diao Yinan. Außerdem gewann der Hauptdarsteller Liao Fan den Silbernen Bären. Zwei weitere Silberbären gingen ebenfalls nach Asien: an die japanische Darstellerin Haru Kuroki ("Little House") und den chinesischen Kameramann Zeng Jian ("Blind Massage"). Doch auch die Deutschen können sich freuen: Die Geschwister Dietrich und Anna Brüggemann aus Kreuzberg gewannen den Silbernen Bären für ihr "Kreuzweg"-Drehbuch.

19.53 Uhr Diao Yinan bekommt zwei Minuten lang vor Freude keinen Ton hervor. Dann knöpft er sich das Jacket auf und bedankt sich unter Tränen. Sein gesamtes Team steht gerührt neben ihm. (Wir verweisen auf unsere Prognose von 18.34 Uhr: "Wenn sie noch nicht gen China zurückgeflogen sind, dürften sie wohl Favorit für einen der Preise sein.")

19.50 Uhr Es wird Zeit für den Goldenen Bären für den besten Film: "Black Coal, Thin Ice"!

19.49 Uhr Tam-Tam-Tam

19.48 Uhr Von einem alten Herren zum jüngsten Jury-Mitglied: Greta Gerwig überreicht den Silbernen Bären für den Großen Preis der Jury. Und er geht an ... "The Grand Budapest Hotel"! Leider ist Regisseur Wes Anderson nicht anwesend. Berlinale-Chef Kosslick nimmt den Bären mal in Gewahrsam. Aber Anderson schickt eine Grußnote: Nach einem Schokoladen-Löwen für einen früheren Film in Venedig sei dies sein erster Preis in Metall.

19.44 Uhr Der Silberne Bär für einen Film, der "neue Perspektiven eröffnet" - der Alfred-Bauer-Preis - geht ausgerechnet an den 91-jährigen Alain Resnais für "Aimer, boire et chanter". Solche Filme hat Resnais schon oft gedreht. Die Jury lobt ihn dennoch als "Weltmeister der Innovation". Anscheinend immer wieder die gleiche Innovation. Schauspieler André Dussolier nimmt den Preis stellvertretend in Empfang und sagt: "Ein wunderbarer Preis für einen jungen Mann von 92 Jahren". Falsch, er ist doch erst 91!

19.40 Uhr Die Beste Regie geht an Richard Linklater! Das ist verdient - und zugleich überraschend. Denn das heißt, sein Film "Boyhood" kann nicht den Goldenen Bären erhalten. Preise dürfen nicht akkumuliert werden, es sei denn, die Jury würde sich heute über das Reglement hinwegsetzen.

19.39 Uhr Domo Arigato! Die japanische Schauspielerin Haru Kuroki wurde als Beste Darstellerin für ihren Auftritt in "Little House" ("Chiisai Ouchi") ausgezeichnet. Haru trägt einen klassischen Kimono und bedankt sich schüchtern und immer wieder verbeugend. Daneben sieht Jury-Mitglied Christoph Waltz, der den Silbernen Bären übergab, ziemlich raubautzig aus.

19.35 Uhr Auch wenn er im Film immer grimmig guckt: Liao Fan hat soeben den Silbernen Bären als Bester Darsteller in "Black Coal, Thin Ice" gewonnen. Verliehen wurde ihm der Preis vom chinesischen Landsmann Tony Leung. Ein Glück, dass das so kam: Liao Fan erzählt in der Dankesrede, er habe seiner Mutter versprochen, nicht eher aus Berlin abzureisen, bis er dort einen Bären erhält. "Gestern war chinesischer Frühlingsanfang, außerdem Valentinstag, ganz Berlin war voller Liebe - und es war auch mein 40. Geburtstag. Dies ist das schönste Geschenk!"

19.31 Uhr Yes, der erste Bär für einen deutschen Film! Dietrich und Anna Brüggemann gewinnen den Silbernen Bär für das Beste Drehbuch ("Kreuzweg").

19.26 Uhr Barbara Broccoli, Jury-Mitglied und Bond-Produzentin, vergibt den ersten Bären: Eine "herausragende künstlerische Leistung" hat Zeng Jian als Kameramann von "Blind Massage" gezeigt. Leider ist Zeng Jian nicht mehr in Berlin - und weiß nichts von seinem Glück. Regisseur Lou Ye holt den Bären für ihn ab.

19.19 Uhr Jetzt wird's ernst: Anke Engelke begrüßt die internationale Jury - wir kommen zu den Preisen in der Verantwortung von James Schamus und seiner Truppe.

19.18 Uhr Wir haben doch keine Zeit! Anke Engelke bittet schon zum besten Erstlingsfilm. Und der geht an Alonso Ruizpalacios für "Güeros" - ein mexikanischer Schwarz-Weiß-Film über den Roadtrip dreier Jugendlicher. Ruizpalacios ist herzig aufgeregt. Aber zum Glück hat er sich seine Dankesworte aufgeschrieben - auf eine Eintrittskarte ins "Legoland". Er dankt seinen Mitstreitern mit den Worten Bob Dylans: "Ich habe nichts als Zuneigung für die, die mit mir gesegelt sind."

19.10 Uhr Es geht mit den "Berlinale Shorts" los. Der erste Preis des Abends: Der Regisseur Guillaume Cailleau erhält den Silbernen Bären für den besten Kurzfilm "Laborat". Und der Goldene Bär für den Kurzfilm geht an Caroline Poggi und Jonathan Vinel für "Tant qu'll nous reste des fusils à pompe" ("As Long as Shotguns Remain").

19.03 Uhr Anke Engelke startet nun eine Begrüßungsrunde: Die erste Adresse geht an Berlins Regierenden Bürgermeister. Engelke ärgert sich, bis heute kein Attest für dessen Abwesenheit bei der Eröffnung erhalten zu haben. Dann holt die Moderatorin Berlinale-Chef Kosslick auf die Bühne und meint, es sei ein sehr "feminines Festival" gewesen. Kosslick sagt ja, aber lenkt den Fokus vor allem auf die Kinder: Die seien der eigentliche Festival-Schwerpunkt gewesen. "Es gab viele Filme über die eigentlich Leidtragenden der Finanzkrise - unter denen zwei Milliarden Kindern weltweit."

19.01 Uhr Ziemlich pünktlich, die Sache: Anke Engelke begrüßt als Moderatorin. Und sorgt schon mal für Lacher: "Sie waren alle zehn Tage durch ... hier in diesem Berlinale-Palast."

Teil zwei:Wer stolpert, wer strotzt? Wowereit & Co. auf dem Roten Teppich

18.52 Uhr Jetzt leert sich der Teppich: Berlinale-Chef Dieter Kosslick kehrt seine Jury-Mitglieder in den Palast, James Schamus schwärmt noch immer von Berlin. Dann eilt er hinterher: Gleich geht die Verleihung der diesjährigen Bären los!

Der Chef kommt zuerst: Berlinale-Leiter Dieter Kosslick erscheint zur Preisverleihung
Der Chef kommt zuerst: Berlinale-Leiter Dieter Kosslick erscheint zur Preisverleihung

© dpa

18.51 Uhr Auch die Jury-Mitglieder Tony Leung und Trine Dyrholm sind nun auf dem Roten Teppich. Dyrholm trägt ein schwarzes Kleid nach Wettbewerbsoptik: vorn hochgeschlossen à la "Kreuzweg", hinten tief ausgeschnitten à la "Nymphomaniac". James Schamus lobt vor den Reportern derweil die Hauptstadt: "I fell in love with Berlin".

18.47 Uhr Jetzt kommt die Jury ins Haus: Jury-Präsident James Schamus, Schauspielerin Greta Gerwig ... doch die Fans an den Absperrungen jubeln auf, als der zweifache Oscar-Preisträger und Lieblings-Österreicher Christoph Waltz aus der Limousine steigt.

18.39 Uhr Wowi! Berlins Regierender Bürgermeister war bisher nur wenig auf der Berlinale gesehen worden - warum wohl? - heute aber ist er da. Interviews gibt er jedoch keine. Aus dem Lautsprechern dazu: "I'm All Over the World".

18.34 Uhr André Dussollier, Hauptdarsteller des Schlöndorff-Streifens "Diplomatie" ist gekommen, Diao Yinan, Regisseur des chinesischen Genre-Kracher "Black Cole, Thin Ice" ist da - und Claudia Roth, Aktrice der Bündnis-Grünen kommt auch gerade. Zumindest für das Team um Diao Yinan heißt das Gutes: Wenn sie noch nicht gen China zurückgeflogen sind, dürften sie wohl Favorit für einen der Preise sein.

18.25 Uhr Insgesamt wurden 20 Filme im Wettbewerb gezeigt - plus drei weitere, die außer Konkurrenz liefen. Im Wettstreit um den Goldenen Bären befinden sich auch die vier deutschen Produktionen "Die geliebten Schwestern", "Kreuzweg", "Jack" und "Zwischen Welten". Vor allem "Kreuzweg" von Regisseur Dietrich Brüggemann wurde von den Kritikern sehr positiv aufgenommen. Der Regisseur ist einer der ersten, die schon über den Roten Teppich kommen - in Begleitung seiner Schwester Anna Brüggemann, die auch das Drehbuch mit ihm zu "Kreuzweg" schrieb.

18.17 Uhr Schon die Internationale Jury sorgte zu Beginn der Berlinale für Aufsehen: Auf der 64. Berlinale wird sie von James Schamus geleitet. Der US-Produzent zeichnete unter anderem für den Oscar-Gewinner "Brokeback Mountain" verantwortlich sowie für den Ang Lee-Film "Das Hochzeitsbankett", der 1993 den Goldenen Bären gewann. Auch sonst arbeitet Schamus eng mit Ang Lee zusammen, er war unter anderem Co-Autor von "Tiger & Dragon" und von "Gefahr und Begierde".

Neben Schamus saßen Barbara Broccoli, Produzentin der Bond-Filmreihe, die dänische Schauspielerin Trine Dyrholm, die iranische Filmemacherin und Künstlerin Mitra Farahani, die durch "Frances Ha" bekannt gewordene Nachwuchs-Darstellerin Greta Gerwig, die Regisseure Michel Gondry (aus Frankreich) und Tony Leung (aus China) sowie der zweifache Oscar-Preisträger Christoph Waltz.

18.05 Uhr Dieter Kosslick ist schon da. Der Berlinale-Chef hat in diesem Jahr über einen schmerzenden Backenzahn geklagt - und fehlte dennoch auf keiner Veranstaltung. Teufelskerl! Ist er aber tatsächlich: Selten gab es so viele internationale Produktionen, so viele Weltpremieren, so viel Glamour an der Spree.

Interviews, Hintergründe und Rezensionen vieler Festivalfilme finden Sie auf der Berlinale-Sonderseite: tagesspiegel.de/berlinale

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