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Kultur: Das Unwort des Jahres: „Humankapital“

Das Unwort des Jahres 2004 heißt: „Humankapital“. Nach „Tätervolk“, „IchAG“ und „Gotteskrieger“ in den Vorjahren entschieden sich die sechs Juroren damit für einen Begriff aus der Wirtschaft.

Das Unwort des Jahres 2004 heißt: „Humankapital“. Nach „Tätervolk“, „IchAG“ und „Gotteskrieger“ in den Vorjahren entschieden sich die sechs Juroren damit für einen Begriff aus der Wirtschaft. Die Jury begründet ihre Entscheidung damit, dass der Begriff nicht nur Arbeitskräfte in Betrieben, sondern „Menschen überhaupt zu nur noch ökonomisch interessanten Größen degradiert“. Der Gebrauch des Wortes aus der Wirtschaftsfachsprache breite sich zunehmend in nichtfachlichen Bereichen aus, auch in die aktuelle Politik. Bereits vor sieben Jahren hatte die Jury den Ausdruck in ihrer so genannten erweiterten Liste gerügt; aktueller Anlass war jetzt die Erwähnung von „Humankapital“ in einer offiziellen Erklärung der Europäischen Union. Es handele sich um einen Fall von „zynischem Sprachgebrauch“. Generell kämen die „schlimmsten Sprachverkleisterungen“ von Unternehmensberatern. Gerügt werden diesmal außerdem die Verniedlichung von Auffanglagern für afrikanische Flüchtlinge zu „Begrüßungszentren“ – einer Wortschöpfung von Bundesinnenminister Otto Schily – und „Verschmutzungsrechte“: ein Begriff, der die Emission von Treibhausgasen verharmlost. Tsp

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