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Der Lyriker Heinz Kahlau ist im Alter von 81 Jahren gestorben.

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DDR-Dichter: Berliner Lyriker Heinz Kahlau mit 81 Jahren gestorben

Er war Meisterschüler von Bertolt Brecht und zählte zu den bekanntesten Lyrikern der DDR. Im Alter von 81 Jahren ist Heinz Kahlau an Herzschwäche gestorben.

Der Lyriker und Drehbuchautor Heinz Kahlau ist tot. Eine entsprechende Meldung der „Leipziger Volkszeitung“ bestätigte Kahlaus Witwe am Montag der Nachrichtenagentur dpa. Kahlau starb am vergangenen Freitag im Alter von 81 Jahren. „Es war ein langsamer Abschied“, sagte Cordula Kahlau. Ihr Mann habe die letzten beiden Wochen seines Lebens in zwei Krankenhäusern verbracht. Er sei an Herzschwäche gestorben.

Einen Termin für die Beisetzung gebe es noch nicht. Kahlau soll auf dem Friedhof von Stolpe auf der Insel Usedom seine letzte Ruhe finden. Auf der Insel hatte die Familie seit 2006 gelebt.

Seine Gedichte hatten in der DDR höhere Auflagen als die von Erich Fried oder Hans Magnus Enzensberger im Westen. Von manchen Bänden verkaufte der 1931 geborene Heinz Kahlau mehr als 150.000 Exemplare. Unter rein literarischen Aspekten waren viele seiner sentenzenreichen Gedichte oft nur gut gemeinte Lebenshilfe. Aber gerade in seinen Liebesgedichten, die man sich zusteckte, wenn die eigenen Worte versagten, war Kahlau unschlagbar.

Im Prozess gegen Aufbau-Verlagsleiter Walter Janka (1957) bezichtigte man den Meisterschüler Bertolt Brechts „zersetzerischer“ Aktivitäten wider die Staatsmacht. Unter Druck unterschrieb er eine Verpflichtungserklärung des Ministeriums für Staatssicherheit. Seine Stasi-Vergangenheit machte er 1990, in dem Jahr, als er Bezirksverordneter der PDS in Pankow wurde, öffentlich. Am Karfreitag ist er 81-jährig auf Usedom gestorben, wo er auch beerdigt werden soll. (Tsp/dpa)

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