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Kultur: Demo gegen Rechts: Wendepunkte deutscher Geschichte

Demonstrationen, Gedenkveranstaltungen und Kranzniederlegungen erinnerten am Donnerstag an die anti-jüdischen Pogrome der Nationalsozialisten des Jahres 1938. Doch auch in drei weiteren Jahren dieses Jahrhunderts kam es am 9.

Demonstrationen, Gedenkveranstaltungen und Kranzniederlegungen erinnerten am Donnerstag an die anti-jüdischen Pogrome der Nationalsozialisten des Jahres 1938. Doch auch in drei weiteren Jahren dieses Jahrhunderts kam es am 9. November zu historischen Ereignissen.

Der 9. November 1918 war die Geburtsstunde der Weimarer Demokratie. Zwei Tage vor dem Waffenstillstand, der die Niederlage des Kaiserreichs im Ersten Weltkrieg besiegelte, proklamierte der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann vom Berliner Reichstag aus die deutsche Republik. Wenige Augenblicke später rief der revolutionäre Spartakist Karl Liebknecht die sozialistische Republik aus.

Am 9. November 1923 marschierten die braunen Kolonnen zur Münchner Feldherrnhalle. Der von Adolf Hitler und Generalmajor Erich Ludendorff angezettelte Putsch misslang.

Am 9. November 1938 war Hitlers NSDAP fünf Jahre an der Macht. In der Pogromnacht brannten die Synagogen. Der von den Nazis angetriebene Mob plünderte und zerstörte jüdische Geschäfte. Die Nacht gilt als Auftakt zum Völkermord an den europäischen Juden.

Am 9. November 1989 fiel die Mauer. Damit war die nach dem Sieg der Alliierten über Nazi-Deutschland entstandene Nachkriegsordnung beendet. Als um 18.57 Uhr zum Schluss einer internationalen Pressekonferenz in Ost-Berlin das Politbüromitglied Günter Schabowski die Reisefreiheit verkündete, war das Ende der DDR besiegelt. Tausende gingen noch in der Nacht durch die Grenzsperren zu einem Kurzbesuch in den Westen.

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