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DENKEN: Sex mit vielen

Für Immanuel Kant gab es genau vier Fragen, die sich ernsthaft denkende Menschen stellen müssen. Wir beantworten sie, nicht immer ganz ernst gemeint, mit dem Hinweis auf eine besonders empfehlenswerte Veranstaltung im Vortrags-, Lesungs- und Debattendickicht Berlins – und den Menschen, der dahintersteht.

Für Immanuel Kant gab es genau vier Fragen, die sich ernsthaft denkende Menschen stellen müssen. Wir beantworten sie, nicht immer ganz ernst gemeint, mit dem Hinweis auf eine besonders empfehlenswerte Veranstaltung im Vortrags-, Lesungs- und Debattendickicht Berlins – und den Menschen, der dahintersteht.

Was kann ich wissen?

„Sexualität ist heute nur noch eine Sportart.“ Diese Diagnose stellte Modeschöpfer Karl Lagerfeld bereits im Jahr 2004. Stimmt schon: Dem Sex ist der Glamour abhandengekommen. Die sportiven Körperideale von heute legen nahe, dass Sex eine Hochleistungsangelegenheit sei. Allgegenwärtige Sex-sells-Werbung suggeriert, dass jede(r) Attraktivität kaufen könne. Und mit der Pornografie im Netz scheint er nur einen Klick entfernt. So hatte man sich die Sache mit der Befreiung der Sexualität eigentlich nicht vorgestellt.

Was soll ich tun?

Alle Fragen im Herzen bewegen und am Mittwoch in die Sophiensäle gehen. Dort widmen sich die Macher des Magazins Polar dem Thema Die Revolution frisst ihre Kinder – Wie steht es um die sexuelle Befreiung? Erkenntnisgewinne erhofft man sich durch die Programmpunkte Performance, Podiumsdiskussion und Party (19.30 Uhr, Sophienstr. 18).

Was darf ich hoffen?

Dass auf kluge Fragen kluge Antworten gesucht und gefunden werden: Wie steht es um die Sexualität zwischen Befreiung und Vermarktung, Lust und Gefühlen, Psyche und Physis? Wenn die „wertvolle Kraft des Sex eng verbunden ist mit einer Sprache der Liebe“, lassen sich dann neue erotische Tonlagen finden? Und: Wie steht es um die Geschlechterverhältnisse?

Was ist der Mensch?

Der Mensch ist in diesem Fall viele: Den Abend eröffnen Studierende der Hochschule „Ernst Busch“ und der UdK mit einer szenischen Lesung der „Ungeschriebenen Sexromane“ von Alexandra Müller. Darauf diskutieren die Journalistinnen Andrea Roedig und Svenja Flaßpöhler über „Sex und Befreiung“. Es folgt der Kurzvortrag „Queerness und Aristokratie“ des Musikers und Autors Jens Friebe. Selbiger hat laut Ankündigung für den weiteren Verlauf des Abends auch Tanzmusik passend zum Thema kuratiert. Einfach Platten auflegen war gestern. Party ist dann aber trotzdem. Elke Brüns

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