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DENKEN: Welt ohne Schweiß

Für den Philosophen Immanuel Kant gab es genau vier Fragen, die sich ernsthaft denkende Menschen stellen müssen. Wir beantworten sie, nicht immer ganz ernst gemeint, mit dem Hinweis auf eine besonders empfehlenswerte Veranstaltung im Vortrags-, Lesungs- und Debattendickicht Berlins – und den Menschen, der dahinter steht.

Für den Philosophen Immanuel Kant gab es genau vier Fragen, die sich ernsthaft denkende Menschen stellen müssen. Wir beantworten sie, nicht immer ganz ernst gemeint, mit dem Hinweis auf eine besonders empfehlenswerte Veranstaltung im Vortrags-, Lesungs- und Debattendickicht Berlins – und den Menschen, der dahinter steht.

Was kann ich wissen?

Das Bedingungslose Grundeinkommen erscheint vielen als Lösung für die aktuellen sozialen Probleme: Geld für jeden soll alle vor Armut schützen, an die Stelle der Stigmatisierung durch Hartz IV tritt eine Existenzsicherung, die Menschen in Würde leben lässt. Damit das Grundeinkommen keine Utopie bleibt, haben Experten und Enthusiasten Konzepte und Finanzierungsmodelle erarbeitet. Selbst die CDU diskutiert das von Dieter Althaus entworfene „Solidarische Bürgergeld“, SPD und Grüne arbeiten ebenfalls an Modellen und bei den Piraten steht eins im Wahlprogramm. Es gibt auch Kritik: Ist es gerecht, dass alle – auch Millionäre – Geld bekommen? Wer wird dann noch körperlich harte, schlecht bezahlte Jobs wollen? Und Feministinnen befürchten, dass sich die geschlechtertypische Arbeitsteilung verstärken könnte: Frauen kümmern sich um die Familien, Männer gehen arbeiten.

Was soll ich tun?

Am Dienstag suche ich einen Ort auf, dessen Name die Verortung im alternativen Spektrum verrät: die Regenbogenfabrik in Kreuzberg (Lausitzer Str. 22). Das Industriegebäude aus dem späten 19. Jahrhundert wurde 1981 „instandbesetzt“, der richtige Platz für Elisabeth Voß’ Vortrag über das Bedingungslose Grundeinkommen (19 Uhr). Voß ist Betriebswirtin und Redakteurin bei „Contraste“, einer Monatszeitung, die 1984 als Sprachrohr selbst verwalteter Betriebe und Kollektive gegründet wurde. Und vorher lese ich den Blog „Gespenst-der-Armut.org“.

Was darf ich hoffen?

Dass sich viele Menschen mit der Frage nach der Existenzsicherung auseinandersetzen. Denn die Probleme werden nicht kleiner – Stichwort Altersarmut. Möge der Vortrag also einen Kompass bieten, um künftig besser zwischen Utopie und Machbarem navigieren zu können.

Was ist der Mensch?

Immer auf der Suche nach Alternativen.

Elke Brüns

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