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Kultur: Der 69-jährige war von 1982 bis 1996 Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung

Der Schriftsteller und frühere Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Herbert Heckmann, ist tot. Der 69-Jährige starb überraschend am Montag in seinem Wohnort Bad Vilbel bei Frankfurt.

Der Schriftsteller und frühere Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Herbert Heckmann, ist tot. Der 69-Jährige starb überraschend am Montag in seinem Wohnort Bad Vilbel bei Frankfurt. Dies teilte die Akademie gestern in Darmstadt mit. Heckmann leitete das Literaturinstitut zwischen 1982 und 1996 - so lange wie kein anderer Präsident vor ihm. In seiner Amtszeit trug Heckmann entscheidend zur Erweiterung der internationalen Ausstrahlung der Akademie bei. Sie erregt alljährlich öffentliche Aufmerksamkeit, wenn ihr Präsident den renommierten Büchner-Preis an deutschsprachige Dichter verleiht. Herbert Heckmann gab sein Amt nach 14 Jahren auf, um sich wieder stärker dem eigenen Schreiben zuzuwenden. Nachfolger wurde der Münchner Historiker Christian Meier.

Herbert Heckmann wurde vor allem mit seinen Büchern bekannt, in denen er anschaulich die Kindheit schildert. Daneben reichte die Spannweite seines Schaffens von literaturwissenschaftlichen Abhandlungen über Mundartliteratur bis zu Kochbüchern.

Das Debüt-Werk "Das Porträt" brachteHeckmann 1958 auf Anhieb ein Stipendium für die Villa Massimo in Rom ein. Für seinen ersten humorigen Roman "Benjamin und seine Väter" (1962) wurde er mit dem Bremer Literaturpreis ausgezeichnet. Aufsehen erregte der gebürtige Frankfurter zuletzt mit dem autobiografischen Roman "Die Trauer meines Großvaters" (1994). Heckmann hatte seit Anfang der Achtziger Jahre bis 1995 eine Professur für deutsche Sprache und Dichtung an der Offenbacher Hochschule für Gestaltung inne.

Der Schriftsteller galt als unverkrampft, jovial und dem hessischen Dialekt sehr verbunden. Bekanntheit erlangte er nicht zuletzt mit unkonventionellen Vorschlägen. Einer davon: Man solle Kindern das Lesen verbieten - in der Hoffnung, dass die verbotenen Früchte locken würden.

Michael Krüger, Chef des Hanser Verlages, bei dem Heckmann diverse Bücher herausbrachte, zeigte sich tief traurig über den unerwarteten Tod seines langjährigen Freundes: "Er war einer der letzten ungeheuer gebildeten, dabei sehr komischen und unpretentiösen Schriftsteller alter Schule."

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