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Verschmitzt. Ben Gazzara, 2005. Foto: AFP

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Kultur: Der Besondere

Zum Tod des Schauspielers Ben Gazzara.

Er hatte diesen intensiven Blick, und er hatte auch etwas von einem südländischen Entertainer. Sein Gesicht hat sich der Leinwand tief eingeprägt, vor allem in den Filmen von John Cassavetes („Opening Night“ mit Gena Rowlands, „Husbands“ mit Peter Falk). Seine größte Rolle war, wiederum in der Regie von Cassavetes, der Strip-Club-Besitzer in „The Killing of a Chinese Bookie“(1976). Ben Gazzara, als Sohn italienischer Einwanderer in New York geboren, besuchte Lee Strasbergs „Actors Studio“. 1955 spielte er in der Regie von Elia Kazan am Broadway in Tennessee Williams’ „Katze auf dem heißen Blechdach.“

Das Theater hat ihn immer wieder angezogen, er mochte sich nicht für die eine oder die andere Karriere entscheiden. In einem Interview hat er einmal gesagt, er sei ein Narr gewesen, so viele unglaubliche Filmangebote habe er abgelehnt. 1959 spielte er in Otto Premingers „Anatomie eines Mordes“ einen Angeklagten, sein Verteidiger war James Stewart. Er drehte mit Peter Bogdanovich („They All Laughed“) , David Mamet und Marco Ferreri. In den letzten Jahren war er mit Nicole Kidman in Lars von Triers „Dogville“ (2003) und in dem Episodenfilm „Paris je t'aime“ (2006) zu sehen. Ben Gazzara war nie einer von den großen Stars, er gehörte zu den Schauspielern, die distinguiert genug sind, einen Film zu einem besonderen zu machen. Am Freitag ist Ben Gazzara im Alter von 81 Jahren in seiner Heimatstadt New York an einer Krebserkrankung gestorben. R. S.

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