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Kultur: Der Kulturkonzern

Den Gratulanten zur neuen Berliner Gemäldegalerie schließt sich auf subtile Weise die "Deutsche Guggenheim Berlin" an, jene Filiale, die der weltweit operierende New Yorker Museumsbetrieb mit dem Geld der Deutschen Bank in deren neuem Berliner Hauptsitz Unter den Linden eingerichtet hat.Die Ausstellung von Zeichnungen aus Beständen der Wiener Albertina sowie des eigenen New Yorker Fundus (siehe folgende Seite) begleitet die Übersicht der europäischen Malerei in der Gemäldegalerie - und läßt zugleich anklingen, daß sich das Guggenheim mitnichten auf die Moderne beschränkt, sondern epochenübergreifend tätig werden will.

Den Gratulanten zur neuen Berliner Gemäldegalerie schließt sich auf subtile Weise die "Deutsche Guggenheim Berlin" an, jene Filiale, die der weltweit operierende New Yorker Museumsbetrieb mit dem Geld der Deutschen Bank in deren neuem Berliner Hauptsitz Unter den Linden eingerichtet hat.Die Ausstellung von Zeichnungen aus Beständen der Wiener Albertina sowie des eigenen New Yorker Fundus (siehe folgende Seite) begleitet die Übersicht der europäischen Malerei in der Gemäldegalerie - und läßt zugleich anklingen, daß sich das Guggenheim mitnichten auf die Moderne beschränkt, sondern epochenübergreifend tätig werden will.Die Ausstellung "5000 Jahre China", die das New Yorker Stammhaus im Frühjahr zum Mittelpunkt einer politischen Kontroverse - über das zulässige Ausmaß an Entgegenkommen gegenüber kritikfeindlichen Machthabern, die leider zugleich über die Ausfuhr begehrter Leihgaben bestimmen - gemacht hat, wird in Kürze der Filiale im spanischen Bilbao lange Besucherschlangen bescheren.Auch sie belegt das erklärte Ziel, das angestammte Terrain der westlichen Kunst fallweise zu verlassen."Kulturgeschichte" tritt an ihre Stelle.

Am vergangenen Wochenende wurde in New York das jüngste Spektakel eröffnet, "Die Kunst des Motorrads".Motorräder im Museum? Für Guggenheim-Chef Thomas Krens kein Problem.Der laut "Bild"-Zeitung vom Montag "mächtigste Mann der globalen Kunst-Szene" führt einer staunenden Museumswelt vor, wie man aus einem Museum einen globalen Kulturkonzern formt.Die Motorräder markieren nur einen weiteren Schritt.Sie sollen in einigen Monaten nach Berlin rollen: denn der Hauptsponsor, ein bayerisches Traditionsunternehmen, läßt ausgerechnet die imageträchtigen Zweiräder an der Havel fertigen.Gestern morgen waren Krens und Co.bereits auf der Suche nach einem passenden Berliner Gehäuse für ihre neue success show, während die kostbaren Zeichnungen in der Deutschen Bank den anderen, den klassikergesäumten Parallelpfad zum Museum des 21.Jahrhunderts beschreiten.

BS

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