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Kultur: Der lange Weg nach Oobliadooh

hört in die DDR-Musikgeschichte hinein „Bebop ist da und wird bleiben.“ Ein kühnes Plädoyer für den Jazz, zumindest im Leipzig des Jahres 1966, also im Schatten des „Bitterfelder Weges“, als man Jazz noch zu den „amerikanischen Rausch- und Giftmitteln“ zählte.

hört in die DDR-Musikgeschichte hinein „Bebop ist da und wird bleiben.“ Ein kühnes Plädoyer für den Jazz, zumindest im Leipzig des Jahres 1966, also im Schatten des „Bitterfelder Weges“, als man Jazz noch zu den „amerikanischen Rausch- und Giftmitteln“ zählte. Das beherzte Wort spricht ein junger Mann namens Paasch. Der ist gerade durchs Zahnarzt-Examen gefallen, erinnert an Bud Powell und spielt betrunken Klavier. Später werden Paasch und sein Freund Arlecq nach Westberlin zu einem Konzert mit Count Basie fahren. Erst wollen sie im Westen bleiben, kehren dann doch in die DDR zurück, erzählen, sie seien entführt worden, und enden in einer Anstalt. Das alles geschieht in Fritz Rudolf Fries’ „Der Weg nach Oobliadooh“, einem der besten Romane, die in der DDR geschrieben wurden. Das Buch durfte 23 Jahre lang nicht erscheinen. Hanns Eisler hatte angemerkt, an einer Jazztrompete werde der Sozialismus nicht zugrunde gehen, doch der Staatsführung war der Jazz lange nicht geheuer. Vom Jazz im Osten erzählt nun der Musikjournalist Rainer Bratfisch . Die Sängerin Uschi Brüning und der Saxophonist Ernst-Ludwig Petrowsky sind dabei, wenn er sein Buch „Freie Töne. Die Jazzszene in der DDR“ (Ch. Links) am 5.10. (20 Uhr) im Kulturhaus „Peter Edel“ (Berliner Allee 125, Weißensee) vorstellt.

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