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Kultur: Der Sound von Berlin Klangskulpturen in der Galerie Mario Mazzoli

Den Anfang macht ein dumpfes Konzert. Erst wenn man im zweiten Raum vor den weißen Modellen aus Pappe steht, lassen sich Stadtgeräusche und Stimmenfetzen unterscheiden.

Den Anfang macht ein dumpfes Konzert. Erst wenn man im zweiten Raum vor den weißen Modellen aus Pappe steht, lassen sich Stadtgeräusche und Stimmenfetzen unterscheiden. Es ist die die Sinfonie einer Großstadt nach Partituren des jungen Komponisten Stefano Trevisi. Seit 2006 arbeitet er mit dem Künstler Paolo Cavinato (1975) zusammen. Als Duo „Spazio Visivo“ zeigen sie in der Galerie Mario Mazzoli Arbeiten, in denen sich elektronische Musik mit visueller Kunst vereint.

Der Besucher geht auf eine Reise. Im zweiten Raum stehen die kleinen architektonischen Modelle „Teatrino“ (2010) als Bühnen für Raumillusion. Durch Fenster und Türen blickt man in surreale Fluchten, Lichtquellen sorgen für Reflexe, mitunter fließt gurgelnd Wasser durch einen Behälter im Innern. Jedes Theater wird von einer Komposition aus Tönen begleitet, die für Berlin stehen: Straßengeräusche, aber auch Ausschnitte wichtiger Reden wie der von John F. Kennedy anlässlich seines Auftritts vor dem Schöneberger Rathaus 1963.

Auch die Objekte in den anderen Räumen bieten Raum-Klang-Kompositionen. Jedes Mal werden optisch reizvolle Skulpturen unterschiedlicher Größen aus einfachen Materialien wie Pappe, Papier und Glas mit Klängen verbunden, und immer wird dabei mit Raumbegrenzungen und Illusionen gespielt. „Sculture viventi“ nennen die Künstler ihre Arbeiten, lebendige Skulpturen, und so erlebt man sie auch. Hier sind sämtliche Sinne gefordert, wird Kunsterfahrung zum Erlebnis (800–18 000 Euro). Angela Hohmann

Galerie Mario Mazzoli, Zimmerstr. 13; bis 11.6., Di - Sa 12 - 18 Uhr.

Angela Hohmann

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