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Besucherschlange vor dem Neuen Museum in der Bodestraße.

© dpa

Deutsche Museen: 114 Millionen Besucher im vergangenen Jahr

Insgesamt verzeichneten die deutschen Museen einen Zuwachs von 2,2 Prozent. Sonderausstellungen waren der häufigste Grund für den Anstieg. Bei den Angeboten für ausländische Mitbürger zeigt sich Nachholbedarf.

Gute Nachricht aus den deutschen Museen: Auch sie brauchen Quote, und die stimmte im letzten Jahr, wenn der Zuwachs auch nur 2,2 Prozent betrug. 2015 gingen in Deutschland 114 423 192 Menschen in die Museen, besonders in die kulturgeschichtlichen Spezialmuseen (plus 7,6 Prozent) und in die Kunstmuseen (plus 4,6 Prozent). Das bei den Staatlichen Museen angesiedelte Institut für Museumsforschung führt seit 1981 die Statistik und versucht durch eine Fragebogenaktion zugleich die Ursache für die jeweilige Entwicklung herauszufinden. Diesmal wurden 6710 Museen befragt. Gemeinsam mit dem Deutschen Museumsbund wird jeweils am Ende des darauffolgenden Jahres das Zahlenwerk herausgegeben.

Als häufigste Gründe für den Anstieg wurden wieder die Sonderausstellungen genannt, 9025 gab es 2015. Entscheidend war auch die Erweiterung der Öffentlichkeitsarbeit sowie der Museumspädagogik. Als wichtiger Faktor für den Erfolg gelten auch Veranstaltungen im Rahmen der Wechselausstellungen. Und von der boomenden Branche des Kulturtourismus haben in den vergangenen Jahren insbesondere die Metropolen profitiert.

Die Ausstellungshäuser ohne eigene Sammlungen, etwa die Kunsthallen, verzeichneten hingegen einen leichten Schwund. Von den 467 angeschriebenen Ausstellungshäusern meldeten sich nur 77,5 Prozent zurück. Insgesamt belief sich die Besucherzahl bei 325 Instituten auf 5742 933 Personen (122 702 weniger als 2014). Um die Gesamtsumme der Ausstellungsbesucher in Deutschland zu ermitteln, muss man diese Zahl zu denen der Museen addieren: 120 Millionen Museums- bzw. Ausstellungsbesucher, eine eindrucksvolle Zahl.

Im Fragebogen des Instituts für Museumsforschung wurden bei den Museen diesmal außerdem Erkundigungen über das Angebot für ausländische Mitbürger eingeholt, insbesondere für Geflüchtete. Allerdings antworteten darauf nur knapp zwei Drittel der Häuser. Von den 4206 Museen, die sich der Frage stellten, hatte nur jedes vierte Haus 2015 ein Angebot gemacht oder zumindest eines geplant. Der Präsident des Museumsbundes, Eckart Köhne, fand trotzdem lobende Worte: Die Museen „leisten engagiert ihren Beitrag für ein lebenswertes Miteinander in unserem Land“. Ob sie auch da Quote machen, wird 2016 leider nicht mehr abgefragt, da jedes Jahr ein anderes Thema im Zentrum der Erhebung steht. Ein Anstieg wäre ebenfalls wünschenswert.

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