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Deutsche Staatsoper: Sanierung liegt voll im Plan

Jubiläumsstimmung im Abgeordnetenhaus: In seiner 50. Sitzung der Legislaturperiode hatte der Kulturausschuss in Sachen Staatsoper nur Nettigkeiten zu verkünden.

Zwar stellte sich die von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung gezeigte Powerpoint-Präsentation alsbald als diejenige vom 2.7.2008 heraus (mit winzigen, schlecht leserlichen Veränderungen), der Freude über den eingehaltenen Terminplan aber tat dies weder beim Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit Abbruch noch bei der ihm so eloquent wie sachkundig sekundierenden Senatsbaudirektorin Regula Lüscher.

Noch einmal zum Mitschreiben also: 239 Millionen Euro wird die Sanierung der Staatsoper Unter den Linden kosten. 126 Millionen davon entfallen auf das Opernhaus, 19 Millionen auf ein neues unterirdisches Bauwerk (das die einzelnen Ensembleteile miteinander verbindet), 33,5 Millionen auf das Intendanzgebäude und 38,5 Millionen auf das Magazin. In der Summe enthalten sind zehn Prozent Risikosicherung, für Unvorhergesehenes. 200 Millionen zahlt der Bund, und alles, was der Freundeskreis der Staatsoper mit dem Kulturkaufhaus Dussmann zusätzlich an Privatmitteln eintreibt, wird am Ende vom verbleibenden Landesanteil abgezogen. Justiziabel freilich, so Wowereit, sei dieses bürgerschaftliche Engagement nicht, das habe er stets betont.

Bislang haben die Freunde zwei Millionen Euro gesammelt, schlimmstenfalls bleibt Berlin bis zum 3. Juli 2013 also auf einer Restsumme von 37 Millionen sitzen. Bis dahin müssen sämtliche Baumaßnahmen abgeschlossen sein, um die festliche Wiedereröffnung des Knobelsdorff- Paulick-Baus drei Monate später, am 3. Oktober, garantieren zu können. Lüscher ist auch da optimistisch, die Entwicklung des „Bedarfsprogramms“ wie die Vorplanung hätten viel Zeit wieder wettgemacht, die durch die Verzögerung des Vergabeverfahrens (im Anschluss an einen peinlich missratenen Wettbewerb) verloren gegangen war.

Kleinere Schlagabtäusche entzündeten sich lediglich an drei Fragen. Zum einen wird es an der Baustelle Unter den Linden zu deren Mitfinanzierung definitiv keine Großflächenwerbung geben. Zum zweiten gehört, laut Bedarf, nur die Hälfte des Magazin-Gebäudes in die Sanierungsmasse – und also wird auch nur an diese Hand angelegt (die Nutzung der anderen Hälfte ist noch unklar). Und zum dritten werde man im Einvernehmen mit dem Denkmalschutz, so Lüscher, „annähernd“ alle Wünsche an eine bessere Akustik und bessere Sichtverhältnisse erfüllen können. Konkret bedeutet dies, dass das Volumen des Zuschauerraums von derzeit 6500 Kubikmeter auf rund 9500 Kubikmeter wachsen muss. Dafür wiederum soll – unter Beibehaltung des Paulick-Spiegels – die Decke angehoben werden. Weitere Varianten und die dazugehörigen Animationen möchte man der Öffentlichkeit Mitte Dezember vorstellen. 

Christine Lemke-Matwey

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