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Mit seinem Erfahrungsbericht "Das Hohe Haus" ausgezeichnet: Roger Willemsen.

© Jens Kalaene/dpa

Deutscher Hörbuchpreis: Glänzend gesprochen

Nicht nur Roger Willemsen wird ausgezeichnet: Der Deutsche Hörbuchpreis glänzt durch Vielfalt. Die Jury prämiert auch Vertonungen eines nachdenklichen Sechzehnjährigen, des Wiener Rotlichtmilieus - und des Alltags einer querschnittsgelähmten Frau.

Für glänzende Sprecherleistungen bekommen Maria Koschny und Frederick Lau den Deutschen Hörbuchpreis 2015. Koschny gewann die Auszeichnung für ihre Lesung des Jugendbuches von Clare Furniss „Das Jahr, nachdem die Welt stehen blieb“. Die Juroren lobten ihre „wandelbare und warme Stimme“. Schauspieler Lau wurde für den Vortrag von Verena Güntners Debütroman „Es bringen“ ausgezeichnet, teilte der Verein Deutscher Hörbuchpreis am Donnerstag in Köln mit. Die Jury würdigte die „beeindruckende Tiefe“, die Lau dem sechzehnjährigen Protagonisten aus schwierigen Verhältnissen verleihe.
Der Preis für das Beste Sachhörbuch ging an Roger Willemsen für die Hörversion seines kritischen Erfahrungsberichts „Das Hohe Haus. Ein Jahr im Parlament“. In der Kategorie „Bestes Hörspiel“ wurde das Autorenkollektiv Rimini Protokoll geehrt. In der WDR-Produktion „Qualitätskontrolle oder warum ich die Räuspertaste nicht drücken werde!“ gibt eine querschnittgelähmte Frau Auskunft über ihren Alltag. Es sei ein beglückender Diskurs über Menschenwürde, urteilte die Jury.
Die Kategorie „Beste Unterhaltung“ gewann Wolf Haas mit der Lesung seines Krimis „Brennerova“, in der er Skurrilitäten aus dem Wiener Rotlichtmilieu erzähle. Der Preis für die „Beste verlegerische Leistung“ ging an Lübbe Audio für ein Musikfeature über Cro, den Rapper mit der Panda-Maske. Die Jury wertete das Stück als unterhaltsam, uneitel und „überkrass“.

Die Auszeichnung ist pro Kategorie mit 3333 Euro dotiert. Der Verein Deutscher Hörbuchpreis wird überwiegend von Rundfunkanstalten sowie dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels getragen. (dpa)

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