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Bei einer feierlichen Restitution am 18. Mai 2016 in Rostock werden neun geraubte Bücher aus dem Bestand der Universitätsbibliothek Rostock an die Erbin Audrey Goodman (USA) übergeben. Das NS-Raubgut wurde mit Unterstützung des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste im Rahmen eines Projektes ausfindig gemacht. Die Bücher wurden durch die Nationalsozialisten unrechtmäßig beschlagnahmt und sind zwischen 1933 und 1959 als Geschenk oder Tauschobjekt an die Rostocker Universitätsbibliothek gekommen.

© dpa

Deutsches Zentrum Kulturgutverluste: 1,5 Millionen Euro für Provenienzforschung

Das Bewusstsein für die Herkunft der Kulturgüter steigt. 15 Museen, Bibliotheken, Archive bekommen Fördermittel für ihre Suche.

Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste hat 15 Forschungsanträgen von Museen, Bibliotheken, wissenschaftlichen Institutionen und Archiven zugestimmt. Damit unterstützt das Zentrum die dezentrale Suche nach NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut und setzt Fördermittel in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro ein. "Die Anzahl der Anträge verdeutlicht, dass das Bewusstsein für die Erkundung der Herkunft von Kulturgütern ungebrochen ist," sagte Uwe M. Schneede, Vorstand des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste. "Zudem freue ich mich, dass mehr und mehr kleinere Einrichtungen und Einrichtungen abseits von Kunstmuseen ihre eigenen Bestände auf NS-Raubgut untersuchen und damit die Bandbreite der geförderten Projekte steigt." Bei den geförderten Projekten handelt es sich um: das Kunstmuseum Stuttgart, die Universitätsbibliothek Mainz, das Museum der bildenden Künste Leipzig, das Germanische Nationalmuseum Nürnberg, das Schlossmuseum Jever, das Museum im Kulturspeicher Würzburg, die Universitätsbibliothek Rostock, den Museumsverband in Mecklenburg-Vorpommern e.V. Rostock, die Vereinigten Adelsarchive im Rheinland e.V. Pulheim-Brauweiler, das Kulturhistorische Museum Görlitz, das Musikwissenschaftliche Institut der Universität zu Köln, das Landesarchiv Baden-Württemberg (Staatsarchiv Ludwigsburg), das Stadtmuseum Oldenburg, das Institut für die Geschichte der deutschen Juden Hamburg und die Bayerische Staatsbibliothek München.

Seit Beginn der von Bund und Ländern ermöglichten Förderung von Projekten zur Provenienzforschung haben inklusive der jetzt geförderten Einrichtungen 156 Institutionen Projektmittel von insgesamt rund 17,5 Millionen Euro erhalten. Damit konnten bis heute 234 Projekte (davon 156 langfristige und 78 kurzfristige) realisiert werden. Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste versteht sich national und international als zentraler Ansprechpartner zu Fragen unrechtmäßiger Entziehungen von Kulturgut in Deutschland im 20. Jahrhundert. Es fördert die Provenienzforschung über finanzielle Zuwendungen und dokumentiert Kulturgutverluste als Such- und Fundmeldungen in seiner öffentlich zugänglichen Datenbank "Lost Art". Antragsfristen für längerfristige Forschungsprojekte enden zum 1. April und zum 1. Oktober eines jeden Jahres. Tsp

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