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Kultur: Dicker Po und böser Shen

Schnell und lustig:  „Kung Fu Panda 2“

Von Jörg Wunder

So recht überraschend ist es nicht, dass der Animationsfilm „Kung Fu Panda“, der vor drei Jahren weltweit über 600 Millionen Dollar eingespielt hat, eine Fortsetzung bekommt. Dabei lässt sich die zum Brüllen komische Initiationsgeschichte des faulen, verfressenen und fetten Pandabären Po zum Kung-Fu-Krieger wider Willen eigentlich nur einmal erzählen. Aber das ist auch der einzige Vorwurf, den man „Kung Fu Panda 2“ machen kann. Wieder muss sich der mittlerweile routinierte und zur Überheblichkeit neigende Titelheld über sein Naturell erheben und eine schreckliche Gefahr vom so liebevoll wie detailreich gezeichneten China einer Fantasie-Vergangenheit abwenden. Mit seinem Sidekick-Quintett aus witzigen Martial-Arts-Viechern – Tigerin, Kranich, Affe, Viper und Heuschrecke – stellt er sich dem Vormarsch der Wolfstruppen des Pfauenprinzen Shen entgegen. Doch der hat eine Geheimwaffe, gegen die kein Kampfkunst-Kraut gewachsen scheint: das Schießpulver.

Der sinistre Shen, im Original mit ätzender Boshaftigkeit von Gary Oldman gesprochen, ist die eigentliche Attraktion des Films. Shens schmeichlerisches Scharren, seine Wutausbrüche, sein blindwütiger Hass sind furchteinflößend. Und was kann ein dicker Prügelpanda mit Trainingsdefiziten schon gegen einen Heerführer ausrichten, dessen Kanonenkugeln sogar den Widerstand der kaiserlichen Kung-Fu-Leibgarde zerschmettert haben? Der einzige Weg, Shen zu besiegen, liegt für Po darin, den inneren Frieden zu finden. Doch dazu muss er sich unbequemen Fragen zu seiner Herkunft stellen, wie etwa jener, warum sein vermeintlicher Vater ausgerechnet eine Nudelsuppen kochende Gans ist. Auch ohne den Glanz des Originals zu erreichen, bleibt „Kung Fu Panda 2“ ein temporeiches, amüsantes und visuell bezauberndes Sequel.Jörg Wunder

In 21 Berliner Kinos

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