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Kultur: Die Apollo- Mission

Eins muss man Christoph Hagel ja lassen: Auch wenn man über seine Qualitäten als Dirigent durchaus geteilter Meinung sein kann, als Impresario gelingen dem 46- Jährigen immer wieder beeindruckende Coups. Ob Katharina Thalbachs „Don Giovanni“ im E-Werk, eine von George Tabori inszenierte „Zauberflöte“ im Zirkuszelt oder das leider nicht zustande gekommene Projekt eines „Fidelio“ im Palast der Republik – Hagel weiß, wo die Musik spielen muss, damit sie ein Publikum erreicht, das sonst nicht in die Oper geht.

Eins muss man Christoph Hagel ja lassen: Auch wenn man über seine Qualitäten als Dirigent durchaus geteilter Meinung sein kann, als Impresario gelingen dem 46- Jährigen immer wieder beeindruckende Coups. Ob Katharina Thalbachs „Don Giovanni“ im E-Werk, eine von George Tabori inszenierte „Zauberflöte“ im Zirkuszelt oder das leider nicht zustande gekommene Projekt eines „Fidelio“ im Palast der Republik – Hagel weiß, wo die Musik spielen muss, damit sie ein Publikum erreicht, das sonst nicht in die Oper geht.

Mit dem Bode-Museum hat sich Hagel nun zielsicher das Gebäude ausgesucht, das in Berlin derzeit die größte Aufmerksamkeit auf sich zieht und mit dem brasilianischen Choreografen Ismael Ivo einen Künstler verpflichtet, der die kaum verhüllten homoerotischen Untertöne von Mozarts „Apollo und Hyazinth“ sicher in ausdrucksstarke Formen gießen wird.

Musikalisch lastet die Produktion, die ab Samstag bis zum 9. Dezember laufen soll, übrigens auf den Schultern der Berliner Symphoniker . Oder besser gesagt, auf dem Ensemble, das mittlerweile unter diesem Namen spielt. Denn die meisten Musiker haben sich nach der Einstellung der Subventionen verabschiedet – übrig geblieben ist ein Rumpfensemble mit Aushilfskräften. Und vielleicht ist es ganz gut, dass in den basilikalen Weiten des Bode-Museums der Mantel des Nachhalls über dem Geschehen liegt.

Jörg Königsdorf

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