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Kultur: Die Aufdeckerin

EVAMARIA BONDY Ich bin ein bisschen angeschlagen. Gerade lief „Kurz davor ist es passiert“, da geht es um Frauenhandel an der österreichischen Grenze.

EVAMARIA BONDY

Ich bin ein bisschen angeschlagen. Gerade lief „Kurz davor ist es passiert“, da geht es um Frauenhandel an der österreichischen Grenze. Das war einer von den Filmen, die einen nicht einfach so rauslassen. Aber das ist auch richtig bei bestimmten Themen. Wenn ich da zum Beispiel an „Shoa“ denke – der lief ja vor über zwanzig Jahren auch im Forum der Berlinale. Was der für eine emotionale Wucht hatte! Das war einer der Filme, die Deutschland gebraucht hat - für die Aufarbeitung der Geschichte. Das ist ja auch die Aufgabe von Filmen, finde ich. Sich mit Missständen beschäftigen, reflektieren: In was für einer Zeit leben wir da eigentlich, was liegt im Argen.

Worauf ich warte, das sind Filme über Jugendgewalt – so etwas geht uns etwas an. „Der Kick“ war ein ganz wichtiger Film, finde ich, aber da sollte noch mehr kommen. Wobei ich es nicht mag, wenn Regisseure die Gewalt bis zur letzten Sekunde abbilden. Das ist nicht nötig, glaube ich. Häufig spielt es eine Rolle, welches Geschlecht hinter der Kamera steht: Männer sind voyeuristischer, die halten auch einfach mal drauf. Eine Kamera mit einer Frau dahinter guckt anders, ihr Blick ist viel behutsamer.

Aufgezeichnet von Verena F. Hasel

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