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Die Gemäldegalerie präsentiert "The Botticelli Renaissance": Die Geburt der Schönheit

Wenn sich die Schlangen wieder ums Museum winden: Die Berliner Gemäldegalerie zeigt ab September „The Botticelli Renaissance“.

Seine Werke haben sich ins kollektive Gedächtnis eingebrannt. Selbst Staubsauger, Fernseher und Autofelgen tragen seinen Namen. Sandro Botticellis Bilder mit ihren ideal proportionierten Körpern sind zum Sinnbild für die Schönheit in der Kunst schlechthin geworden. Das war nicht immer so. Lange war der Florentiner Maler in Vergessenheit geraten, erst das 19. Jahrhundert entdeckte ihn wieder. Seine ganz persönliche Renaissance verdankt Botticelli (1445- 1510) der Rezeption durch andere Künstler, vor allem der Präraffaeliten, deren großes Vorbild er wurde. Die Ausstellung mit dem hübsch zweideutigen Titel „The Botticelli Renaissance“, die ab 24. September in der Berliner Gemäldegalerie zu sehen sein wird, widmet sich der Geschichte dieser Aneignung und Neubewertung, die bis in die Gegenwart reicht.

David LaChapelle nimmt Botticelli als Vorlage

Für diese Ausstellung kann die Gemäldegalerie aus dem Vollem schöpfen. Denn mit acht Gemälden und 86 Zeichnungen ist die Berliner Botticelli-Sammlung die größte außerhalb Italiens. Hinzu kommen Leihgaben aus Museen und Privatsammlungen, darunter auch 20 Werke Botticellis, die zum ersten Mal überhaupt der Öffentlichkeit zugänglich sind. Den Originalen des Meisters werden Interpretationen anderer Künstler wie Edgar Degas, René Magritte, Andy Warhol oder Cindy Sherman gegenübergestellt.

Zu den 150 Objekten der Berliner Schau gehören neben Gemälden und Zeichnung auch Skulpturen, Fotografien und Videos. Dabei sind es besonders Botticellis Venusdarstellungen, die als Vorlage für ganze Künstlergenerationen dienten – so wie für das Werk „Rebirth of Venus“ (2009) von David LaChapelle, der sonst Musikvideos für Madonna und Elton John dreht.

Die Ausstellung, die in Kooperation mit dem Victoria and Albert Museum entstanden ist, kann bis 24. Januar 2016 besucht werden. Danach geht sie nach London. Karten gibt es schon jetzt. Denn Botticelli zieht magisch an, weltweit. Das wissen auch die Museumsdirektoren.

Tickets (24-28 €, für einen Besuch innerhalb von drei Tagen) ab sofort online unter www.smb.museum/botticelli. Ab Ende August Tickets mit fester Tages- und Uhrzeitbindung für 14 €.

Mattes Lammert

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