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Die Sieger werden mit 10 000 Dollar ausgezeichnet: Pulitzer-Preise für die Kleinen

Am Montag wurden die diesjährigen Pulitzer-Preise von der Jury der New Yorker Columbia-Universität bekannt gegeben. Was überrascht hat - der Preis für schnelle und multimediale Berichterstattung lokaler Großereignisse wurde nicht vergeben.

Die Jury der New Yorker Columbia-Universität hat am Montag die diesjährigen Pulitzer-Preise bekannt gegeben. 14 Sieger – auch aus den Bereichen Kunstkritik, Kommentar und Karikatur - wurden unter den Nominierten ausgewählt. Sie erhalten bei einer Gala im Mai zusammen mit der Auszeichnung jeweils 10 000 Dollar. Wenn es die „Los Angeles Times“ nicht gäbe, hätte man von dem Städtchen Bell mit seinen knapp 40 000 Einwohnern außerhalb Südkaliforniens vielleicht nie erfahren. Die Zeitung deckte auf, wie sich hohe Beamte der städtischen Verwaltung gegenseitig fürstliche Gehälter zugeschanzt hatten. Die betreffenden Stadtoberen wurden entlassen.

Der kleine „Milwaukee Journal Sentinel“ beeindruckte die Jury mit einer Reportage über genetische Maßnahmen, die einem Vierjährigen das Leben retteten; der „Star-Ledger“ aus New Jersey mit einem Bericht über ein gesunkenes Fischerboot, das sechs Männer auf mysteriöse Weise in den Tod riss. Paige St. John von der „Sarasota Herald-Tribune“ deckte illegale Absprachen zwischen Hausversicherern in Florida auf. Für solche Recherchen gibt es in New York „ProPublica“, ein unabhängiges, spendenfinanziertes Büro. Die Arbeit des Teams zu den Hintergründen der Finanzkrise war der Jury ebenfalls einen Pulitzer-Preis wert. Das gilt auch für zwei „New York Times“-Reporter, die die Zustände der russischen Justiz schilderten. Die „New York Times“ muss sich ebenso wie die „Los Angeles Times“ mit zwei Auszeichnungen zufriedengeben, die „Washington Post“ gar nur mit einer.

In den künstlerischen Sparten geht der Preis für den besten Roman an Jennifer Ega. Mit „A Visit from the Goon Squad“, hieß es, sei ihr eine „originelle Untersuchung des Erwachsen- und Altwerdens im digitalen Zeitalter“ gelungen. Das Buch dreht sich um den Punkrocker Bennie Salazar, seine Freunde und die Musikszene, beschrieben über fünf Jahrzehnte. Als bestes Sachbuch wird „The Emperor of All Maladies: A Biography of Cancer“ von Siddhartha Mukherjee prämiert. In der Kategorie Lyrik wird Kay Ryan ausgezeichnet und der 1953 in Peking geborene Zhou Long für seine Oper „Madame White Snake“. Der Preis für das beste Drama geht an Bruce Norris für „Clybourne Park“. Nur der Preis für die schnelle und multimediale Berichterstattung lokaler Großereignisse wurde nicht vergeben. Keiner der Nominierten war in den Augen der Jury preiswürdig. dpa/Tsp

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