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Kultur: Drei Grazien

Romantik-Kino: „Vielleicht, vielleicht auch nicht“

Ein sonniger Freitagmittag in New York: Werbetexter William Hayes (Ryan Reynolds) freut sich auf ein Wochenende mit seiner Tochter Maya (Abigail Breslin). Das gerät allerdings alles andere als entspannt, denn Maya hatte in der Schule gerade die erste Stunde Sexualkunde. Und was sie dort gehört hat, das muss ihr, bitteschön, noch mal jemand ausführlich erklären. Am besten Daddy. Und wenn er schon dabei ist, dann soll er auch gleich noch klarstellen, warum er und Mutti getrennt leben und die beiden sich nun sogar scheiden lassen wollen.

Adam Brooks rollt in „Vielleicht, vielleicht auch nicht“ (produziert von den Machern von „Notting Hill“ und „Tatsächlich Liebe“) eine Liebesgeschichte von ihrem Ende her auf. Vater William erzählt seiner reichlich naseweisen Tochter von den drei wichtigsten Liebesbeziehungen seines Lebens. Er verändert die Namen, verdreht ein paar Fakten, und Maya darf raten, welche der Frauen – eine blond, eine brünett, eine rothaarig – ihre Mutter ist. Nummer eins heißt Emily (Elizabeth Banks) und ist Williams College-Flamme damals in Wisconsin. Ihre Hochzeit ist beschlossene Sache, da allerdings zieht es den Möchtegernpolitiker nach New York. Und dort warten nicht nur jede Menge niederer Jobs für Bill Clintons Wahlkampfkampagne, sondern auch – nicht eben überraschend – viele schöne Frauen.

Eine davon, April (Isla Fisher), arbeitet als „Kopiergirl“ im Wahlkampfbüro und wird Williams beste Freundin. Mit der anderen, der forschen Journalistin Summer (Rachel Weisz), hat er eine kurze, leidenschaftliche Beziehung. Irgendwann taucht auch Emily in New York auf und eröffnet Will, dass sie mit seinem Mitbewohner geschlafen hat. Williams Reaktion ist eindeutig als gefasst zu bezeichnen. Wie er überhaupt alles mit treuen Hundeaugen über sich ergehen lässt. Diejenige, die ihm gerade nahe ist, die liebt er eben. Nicht romantisch – und leider auch nicht besonders spannend.

Der zehnjährigen Maya soll das väterliche „Liebesrätsel“ vor allem eines vermitteln: Beziehungen zwischen Männern und Frauen sind verflixt kompliziert. Die Liebesabenteuer des William Hayes bleiben allerdings nur für seine kleine Tochter rätselhaft, die zudem erstaunlich wenig über ihre eigene Mutter zu wissen scheint. Der Zuschauer jedoch ahnt den Ausgang der Geschichte schon lange vor ihrem Ende. Katja Reimann

In 14 Berliner Kinos; Originalversion im Cinestar Sony-Center

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