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Waldschlösschenbrücke

© dpa

Dresden: Schlankere Brücke soll Welterbe-Titel retten

Die umstrittene Dresdner Waldschlösschenbrücke soll abgespeckt werden und damit den Vorgaben der Unesco genügen. Der Erhalt des Welterbetitels sei damit "in greifbarer Nähe", meint Bürgermeister Vogel.

Mit einer "Schlankheitskur" für die geplante Waldschlösschenbrücke will die Stadt Dresden den Welterbetitel für das Unesco-geschützte Elbtal retten. Die Gesamtbreite der Brücke werde den Plänen zufolge von 24,40 Meter auf 23,40 Meter abnehmen, erklärte Bürgermeister Lutz Vogel (parteilos) die Änderungspläne, die von einer Gruppe um den ehemaligen Frauenkirchen-Baudirektor Eberhard Burger erarbeitet wurden. Das Bauwerk verliere an Wucht, werde dynamischer und leichtfüßiger. Dadurch rücke der Erhalt des Welterbetitels in greifbare Nähe, betonte Vogel.

Fünf Änderungen sollen die vierspurige Brücke schlanker erscheinen lassen: Erstens soll das sichtbare Volumen der Brückenfüße um 60 Prozent abnehmen. Zweitens wird der Brückenbogen im unteren Bereich durch das Weglassen von Fußgängertreppen um mehr als einen Meter von bisher 2,85 Meter auf 1,80 Meter schmaler. Die stählernen Brückenbögen oberhalb der Fahrbahn werden von 1,70 Meter Breite im Scheitelbereich auf 1,40 Meter verringert. Die Brücke soll ohne Beleuchtungsaufbauten auskommen. Außerdem sollen die Elbwiesen weniger stark bebaut werden, statt der geplanten 3600 Quadratmeter sollen nur noch 1900 Quadratmeter versiegelt werden.

Vorschlag bereits Unesco vorgelegt

Damit seien die Möglichkeiten für Veränderungen im Rahmen der baurechtlichen Planungsvorgaben optimal ausgereizt, erklärte der Präsident des Dresdner Regierungspräsidiums, Henry Hasenpflug. Nach Angaben Vogels sind die neuen Brückenpläne der Unesco in Paris bereits zugesendet worden. Er hoffe auf ein Treffen mit Vertretern der UN-Organisation möglicherweise schon im Februar, erklärte Vogel. Einen festen Termin in Dresden oder Paris gebe es aber nicht.

Wegen des Brückenbaus droht die Unesco mit der Aberkennung des Welterbetitels, weil die UN-Organisation eine Beeinträchtigung des einzigartigen Landschaftsbildes mit der Dresdner Altstadt im Hintergrund befürchtet. Deutschlandweit gibt es 32 Weltkulturerbestätten, weltweit 851. Sie sollen als gemeinsamer Besitz aller Menschen für die Nachwelt bewahrt und geschützt werden. (jvo/AFP)

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