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Bienvenue à Paris: Brigitte Macron nimmt Rihanna in Empfang.

© AFP

Engagierte Stars: Rihanna trifft die Macrons

Die Sängerin und Pop-Ikone will Geld von Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron - für einen guten Zweck, versteht sich. Ein Porträt

Das Format erfordert eine gewisse Direktheit, und so kam Rihanna umstandslos zum Kern ihres Anliegens, als sie Ende Juni den französischen Präsidenten antwitterte: „Bonjour Emmanuel Macron“, schrieb sie, „wird Frankreich etwas zum Ausbildungsfonds beisteuern?“

Die Antwort aus Frankreich ist nicht nachlesbar, aber am gestrigen Mittwoch stand Rihanna in Paris auf der Gästeliste des Élysée-Palasts – nach Bono am Montag der nächste Superstar-Termin innerhalb von einer Woche. „Spielt Macron jetzt Groupie?“, fragte die Zeitung „Libération“ bereits besorgt, wusste dann aber auch selbst, dass weder Bono noch Rihanna zum Vorsingen kamen. Beiden ging es um mehr: Bono um seine Organisation One, die gegen die weltweite Armut vorgehen will, und Rihanna ist jenseits ihrer Musikkarriere in Sachen Bildung unterwegs.

"Nicht im weichen Kissen des Erfolgs verschwinden"

1988 in Barbados als Robyn Rihanna Fenty geboren, hat sie 2012 die Clara Lionel Foundation gegründet, die karibischen Schulabgängern zu Studienplätzen in den USA verhilft, außerdem engagiert sie sich für die Globale Bildungspartnerschaft GPE, zu deren Gründungsmitgliedern auch Deutschland zählt. Im Juni hat sie Schulkinder in Malawi mit ihrem Besuch entzückt und ihnen vor laufenden Kameras bei der Lösung einiger Rechenaufgaben geholfen. Sie sei gekommen, um selbst zu sehen, worum es geht, sagte sie dort, nur die Zahlen zu lesen, reiche ihr nicht. Das könnte ein interessanter Punkt im Gespräch mit Macron sein, der gerade auf Basis von Zahlenreihen ein großes Sparprogramm startet.

Dass Rihannas eigene Stiftung den Namen ihrer Großmutter trägt, könnte Macrons Herz und seine Taschen öffnen: Frankreichs Präsident wird von seiner Biografin Anne Fulda als Großmutter-Kind beschrieben, der er mehr als der Mutter innig verbunden sei. Ansonsten heißt es über ihn, er habe Ehrgeiz und einen unbedingten Willen zum Erfolg, während sie in dem Magazin der „New York Times“ ihr Unbehagen daran formulierte, so gefeiert zu werden. „Ich will nicht in dem weichen Kissen des Erfolgs versinken und verloren gehen“, sagt sie da. Das Interview führte Miranda July, Regisseurin und Schriftstellerin, die aus ihrer Begeisterung für Rihanna keinen Hehl macht, ohne genau beschreiben zu können, worin das Überwältigende besteht. Auch das erinnert an die Macron-Biografie von Anne Fulda, die dem Präsidenten „mitten im Rampenlicht noch etwas Geheimnisvolles und Verborgenes“ attestiert.

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