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Kultur: Engel im Chor

Eine Politikerrede, die das Musikpublikum für ihr Anliegen gewinnt, zeichnet sich durch Kürze und Würze aus: ein Benefizkonzert zugunsten der Kirchlichen Telefonseelsorgen in Berlin und Brandenburg ist zu begrüßen.Es fehlt hier wie dort an Geld vor allem für die Ausbildung der ehrenamtlichen Mitarbeiter.

Eine Politikerrede, die das Musikpublikum für ihr Anliegen gewinnt, zeichnet sich durch Kürze und Würze aus: ein Benefizkonzert zugunsten der Kirchlichen Telefonseelsorgen in Berlin und Brandenburg ist zu begrüßen.Es fehlt hier wie dort an Geld vor allem für die Ausbildung der ehrenamtlichen Mitarbeiter.Die Deutsche Telekom übernimmt die Anrufe der Hilfesuchenden kostenlos.Als die Ministerin Regine Hildebrandt diese Fakten mitgeteilt hat, will sie nicht weiter "stören", weil ihr die Musik wichtig ist und das Werk, das sie selbst "mehrmals mitgesungen" hat.Das Staatsorchester Frankfurt (Oder) ist gekommen, um mit dem Berliner Konzert-Chor, dessen engagierter Laienton dem alttestamentarischen Oratorium gut ansteht, den "Elias" von Felix Mendelssohn Bartholdy aufzuführen."Es gibt kein Zuviel des Empfindens", so der Komponist, aber bei diesem Stoff müsse das Dramatische vorherrschen.Beidem dient die vitale Interpretation mit viel illustrativer Notenarbeit des Orchesters unter seinem Chefdirigenten Nikos Athinäos.Daß inhaltlich-musikalisch der eifernde Prophet im Kampf mit den Priestern des Baal einer spannenderen Szenerie anheimgegeben ist als die bekehrte lobpreisende Menge, liegt in der dramaturgischen Natur der Sache.Lieblich klingen die populären Stücke "Höre Israel" (Silvia Weiss) und "Hebe deine Augen auf zu den Bergen".Unter den - bis zu acht - Engelsstimmen dominiert der feine Alt Renée Morlocs.Und als Elias und Knecht Gottes kann Peter Lika auf der imposant bevölkerten Bühne des Schauspielhauses mit seinem Baß schon einmal wie ein "Hammer" zuschlagen, wenn er befiehlt: "Greift die Propheten Baals, daß ihrer keiner entrinne, führt sie hinab an den Bach und schlachtet sie daselbst."

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