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Kultur: Erinnerung mit Sperrfrist

Drei Pritschen übereinander in einem Verschlag, keine Waschgelegenheiten und sechs Toiletten für knapp 2000 Menschen: Um dem Konzentrationslager zu entkommen, nahmen jüdische Flüchtlinge Bedingungen auf sich, die denen im KZ nicht unähnlich waren. Im Oktober 1940 verließ das Frachtschiff "Atlantic" die rumänische Hafenstadt Tulcea, um nach drei Monaten Haifa zu erreichen.

Drei Pritschen übereinander in einem Verschlag, keine Waschgelegenheiten und sechs Toiletten für knapp 2000 Menschen: Um dem Konzentrationslager zu entkommen, nahmen jüdische Flüchtlinge Bedingungen auf sich, die denen im KZ nicht unähnlich waren. Im Oktober 1940 verließ das Frachtschiff "Atlantic" die rumänische Hafenstadt Tulcea, um nach drei Monaten Haifa zu erreichen. Die britische Marine, die Haifa kontrollierte, ließ die Passagiere jedoch gar nicht erst an Land, sondern schickte sie weiter nach Mauritius. Dort wurden sie fünf Jahre lang gefangen gehalten.

Michel Daëron hat mit Teilnehmern dieser Reise gesprochen und britisches Archivmaterial recherchiert. Auf vielen Dokumenten liegt hingegen immer noch eine Sperrfrist. "Wie sollen wir verstehen, was mit uns geschah, wenn erst unsere Enkel Zugang zu den Archiven erhalten?" Die Frage, die Daerons Zeitzeugen stellen, kann der Film nicht beantworten.

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