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Kultur: Ernährung heute: Um die Wurst. - Die Bundesregierung lehnt einen Verkaufsstopp ab - vorerst

Gesundheits- und Landwirtschaftsministerium sehen in der BSE-Krise bislang keinen Anlass für einen Verkaufsstopp von bestimmten Wurstwaren. Bisher gebe es keine Anhaltspunkte dafür, dass BSE-Risikomaterialien wie Hirn oder Rückenmark in Wurstwaren gelangt seien, sagte Gesundheitsministerin Andrea Fischer (Grüne) in Berlin.

Gesundheits- und Landwirtschaftsministerium sehen in der BSE-Krise bislang keinen Anlass für einen Verkaufsstopp von bestimmten Wurstwaren. Bisher gebe es keine Anhaltspunkte dafür, dass BSE-Risikomaterialien wie Hirn oder Rückenmark in Wurstwaren gelangt seien, sagte Gesundheitsministerin Andrea Fischer (Grüne) in Berlin. Allerdings werde die BSE- Arbeitsgruppe von Bund, Ländern und Experten das Thema am Donnerstag nochmals beraten. "Nach derzeitigem Wissensstand dürfte es die Gefahr nicht geben." Der zuständige EU-Kommissar David Byrne hatte ein solches Verbot ins Gespräch gebracht.

Gesundheitsministerin Fischer hielt Byrne vor, weder eine Begründung gegeben noch "Sachkenntnis an den Tag gelegt" zu haben. "Risikomaterial wie Hirn wird nach unserem Kenntnisstand seit Jahr und Tag nicht mehr in Wurst verarbeitet", sagte Fischer. Die Verarbeitung dieser Risikomaterialien für Lebensmittel ist seit dem 1. Oktober 2000 EU-weit verboten. Nach Ansicht von Fachleuten könnten sie aber in früher hergestellten Produkten wie Dosenwurst, Dauerwurst oder Kalbsleberpastete noch enthalten sein. Nach Auskunft des Landwirtschaftsministeriums könnten deutsche Wurstwaren, auch wenn sie vor dem 1. Oktober 2000 hergestellt wurden, weiterhin als unbedenklich gelten.

Fischer sagte, letztlich müsse der Verbraucher selber entscheiden, ob er bei Wurst mit Rindfleischteilen zugreifen wolle. "Ich würde sie persönlich nicht kaufen", sagte Fischer. Die Ministerin betonte erneut, dass keine hundertprozentige Sicherheit für deutsches Rindfleisch garantiert werden könne.

Nach einem ersten BSE-Fall in Bayern hat die Staatsregierung zur Bekämpfung der Rinderseuche beschlossen, zehn Millionen Mark für ein BSE-Forschungsprogramm bereitzustellen, berichtete Bayerns Sozialministerin Barbara Stamm (CSU). Ziele sind bessere Erkenntnisse über die Übertragungswege der Erkrankung und die Entwicklung sicherer BSE-Tests auch an lebenden Tieren. Die Ungewissheit über mögliche weitere Krankheitsfälle unter Rindern in Bayern dauerte auch am Dienstag an. Die Kontrolluntersuchungen zu den zwei BSE-Verdachtsfällen in der Oberpfalz ziehen sich länger hin als geplant, teilte das Landratsamt Cham mit. Die Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten in Tübingen hat in ihren Tests bislang nicht auswertbare Daten erhalten.

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